Ich schieb
schon zum Thema Vorfreude. Ein tolles Gefühl. Wo letztes Jahr Ungewissheit und
Spannung vorherrschend war, ist dieses Jahr einfach nur Lust, Freude,
Der Tag
wird lang, weil der Flug erst abends um 22:05 in Frankfurt startet. Natürlich
muss ich noch dahin kommen. Trotzdem startet die Reise erst um 17:30 Uhr.
Morgens packen, immer wieder überprüfen: Hab ich alles? Leider kann ich meinen
kleinen Fotoapparat nicht finden. Typischer Vorreisestress und die Alternativen:
Ohne Kamera fahren oder doch noch eine kaufen. Also schwinge ich mich auf und
kaufe noch eine kleine, preiswerte Flitsche.
Und wieder:
Hab ich alles? Ach nee. Das Paar Schuhe will ich noch einstecken. Wo kann ich
die noch hintun. Und ein Medikament will ich noch mitnehmen. Da ist bestimmt
noch ein Plätzchen für. O Gott, der Koffer platzt bestimmt. Hast Du an alles
gedacht? Letzte Instruktionen für den Sohnemann. Verdreht er nicht gerade ein
klein wenig die Augen?
Ja, ok, ich
bin aufgeregt.
Ja, ich
wiederhole mich.
Ach Mann
scheiße, das ist aber auch unglaublich – ich darf erneut in die andere Welt
eintauchen, die so unwirklich und doch so vertraut ist. Naja, eigentlich haben
wir ja nur die eine Welt. Aber die andere Kultur. Ja, das trifft es besser.
Sensationell:
Die Deutsche Bahn ist pünktlich, das trägt enorm zum stressfreien Start bei.
Ganz in Ruhe das Gepäck schnappen, über den Bahnsteig und den Übergang zum
Flughafen zum Schalter. Am Check in geht auch alles schnell, nur 4 Gruppen
müssen vorher abgefertigt werden. Ganz ruhig zur Sicherheitskontrolle,
Passkontrolle, boarding… Völlig unaufgeregt, pünktlich – der perfekte Start.
Einzig Im Dreamliner ein kleiner Störer, als der Sicherheitsgurt sich irgendwo
im Sitz verklemmt hat und der Sitz nicht nutzbar war. Die Stewardess verweist
sehr routiniert auf eine andere Sitzreihe und gut ist.
Der Flieger
– ein neuer Dreamliner - ist ordentlich
gefüllt mit Menschen aus vielen Ländern. Draußen ist es natürlich längst
dunkel, der Nachtflug beginnt. Völlig ruhig gleitet der Flieger durch die Luft.
Für mich als 1,90m-Mann ist ein Sitz in der Economy-Class etwas eng, es dauert,
bis ich eine Position finde in der ich einnicken kann. Gegen Mitternacht gibt’s
was zu essen und trinken, danach versuche ich weiter Schlaf zu finden. Tiefschlaf
ist nicht zu haben, dafür ist es zu laut und die Boardbeleuchtung ist immer –
wenn auch mindestens gedimmt – aber immer an. Nunja, dann ist die Nacht halt
kurz. Egal.
Superpünktlich
landet die Maschine in Addis.
Aussteigen.
Visakontrolle.
Gepäckausgabe.
Raus.
So
pünktlich, dass Frank noch nicht da ist. Ich entdecke ihn in einer Schlange von
Menschen vor dem Gebäude. Am Flughafen Addis Abeba werden ALLE Menschen, die in die Halle
wollen eingehend kontrolliert.
Ich kann
auf mich aufmerksam machen, Frank schert aus, wir treffen uns draußen und
freuen uns sehr auf das Wiedersehen auf äthiopischen Boden.
Da es noch früh
morgens ist und alles so reibungslos geklappt hat, ist die Ringroad auch noch
frei. Deshalb sind wir superschnell zu Hause. Frühstück und Hallo! Nach dem
Frühstück gibt es die obligatorische Umgebungserkundung. Hier und da durch die
Sträßchen in der Nachbarschaft zum Mini-Mercato. Ich nenne den so. Das ist ein
kleiner Markt, der sich an einem Platz etwa 3 km von hier gebildet hat.
Natürlich kein Vergleich mit dem mir bekannten Mercato, dem größten
Freiluftmarkt von Afrika!
Wegen
drohendem Regen geht es mit dem Bajaj wieder zur Basis zurück. Es gibt Injera
zum Mittag und danach eine Kaffeezeremonie.
Wenn mir in
diesem Moment jemand sagen würde, mein Freund, du bist jetzt 6 Stunden in
Äthiopien, ich würde es nicht glauben weil es sich schon soo heimisch und so
angenehm anfühlt.
Am
Nachmittag wird dann doch etwas Schlaf nachgeholt.
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