Sonntag, 15. Dezember 2013

Nachtrag

Es tut mir leid, dass ich eine Zeit lang meine Eindrücke nicht zeitnah eintragen konnte. Ihr habt alle sehnsüchtig darauf gewartet - ich weiß! Die Netzprobleme waren gewaltig und haben meine zweifelsohne große Geduld doch ziemlich strapaziert. Ich habe alle Begebenheiten aufgeschrieben und nun mit hoher Netzqualität aus Deutschland nachgetragen. Ich weiß - es ist viel zu lesen und das alles reicht trotzdem nicht, um die Eindrücke zu vermitteln. Ich möchte jedem raten: Legt sämtliche Vorurteile ab und schaut in eine andere Welt voller Überraschungen, Wärme, aufregenden Augenblicken und Erlebnissen.

Ich werd es wieder tun. Ich hoffe, dass ich die Zeit dafür haben werde. 


Fragen? Schreibt einfach einen Kommentar oder schickt eine Mail:
bernd-c.roos@t-online.de

13.12.2013 - letzter Tag

Nach der kurzen Nacht beginnt der Tag halt was später. Heute gilt: Packen und Abschied nehmen. Der Flieger geht erst abends um 22:35 Uhr, ein Nachtflug steht mir bevor. Am Vormittag packe ich noch, Frank leiht mir einen Koffer für die Rücktour. Der Tag verläuft völlig entspannt. Fast: Am Nachmittag höre ich Tumult im Haus, das süße kleine Hausmädchen wurde gerade gefeuert. Sie war ein kleiner Sonnenschein, immer ein Lächeln auf den Lippen, total süß. Was macht so ein Ding ohne Arbeit? Wie wird es ihr wohl ergehen? Meine Stimmung ist etwas gedrückt, aber ich kann nur Fragen stellen ohne eine Antwort zu erhalten - dies ist nicht meine Baustelle. 

Was bleibt sonst vom Urlaub? Ein großer Sack voller Einblicke in eine andere Welt. Erinnerungen an aufregende Stunden, großartigen Ausflügen, Augenblicken zum Innehalten und Nachdenken, die alle zusammen ein grandioses Erlebnis darstellen. Frank und ich wollen in Zukunft sicher noch einmal hier in Äthiopien zusammenkommen und eine große Tour von etwa 1 Woche machen, denn auch er hat noch nicht alles gesehen.

Der Rückflug startet um 22:35 Ortszeit. Ich bin lieber früh genug am Flughafen, damit ich alles Formalitäten und solche Sachen in Ruhe erledigen kann. Deshalb bin ich schon relativ früh am Gate. Der Flug vorhar geht nach Mumbai, er ist hoffnungslos überbucht, was normal kein großes Problem ist, weil Fläuge gebucht, aber nicht angetreten werden. Offensichtlich gilt aber auch im Flugverkehr: Freitag ist Rückreisetag. Offensichtlich hatte die UN irgendeine Veranstaltung in Addis, jedenfalls sind die Herren ziemlich gehobener Position und nun stinksauer, dass sie möglicherweise nicht mitkommen können. Nettes Schauspiel...
Bei mir klappt alles reibungslos. Ich wünsche mir eine 3. und 4. Arschbacke, auf die ich wechseln könnte, finde keine wirklich bequeme Position, falle irgendwann in unruhigen Schlaf. Zwischendurch wache ich auf und sehe 11 km unter mir Athen in heller Beleuchtung. Gegen 4 Uhr wird die Bordbeleuchtung eingeschaltet - Frühstück. Um 6 Uhr lande ich, alles geht schnell so dass ich einen Zug früher nach Köln fahren kann. Um 9 Uhr bin ich zu Hause.

Keine Ahnung, wie lange ich brauchen werde, um wieder in Deutschland anzukommen. Meine Gedanken sind auf Jeden Fall noch dort. 

12.12.2013 - Ausruhen, essen gehen, Spaß haben

Morgens komme ich extrem schwer aus dem Bett. Nach dem Frühstück beschließe ich mich wieder hinzulegen und penne in der Tat noch einmal 2 Stunden. Der restliche Tag wird mit Lesen vertrödelt.
Für den Abend ist anläßlich von Franks gestrigem Geburtstag ein Besuch in einem traditionellen äthiopischen Restaurant angesagt. Es wird Injera gereicht zusammen mit etwa 12 verschiedenen Beilagen. Eine von den Beilagen soll ich nicht essen, da kann man sich wohl den Magen von verrenken, zumindest als europäisches Mimöschen. Dazu gibt es heute normales Bier. Nebenbei wird traditionelle Musik live gespielt. Frank erläutert mir, dass ein Querschnitt durch traditionelle Musik aus ganz Äthiopien präsentiert wird, auch in verschiedenen äthiopischen Sprachen, Asni versteht die Liedtexte zum Teil nicht. Später wird die Musik und der Tanz zur Hauptsache, ein ca. 30 Minutiges Stück in flottem Tempo und mit teilweise atemberaubender Körperbeherrschung erfreut die Zuschauer. Zum Ende des Stücks leeren sich die Tische, alle wissen, dass danach die Zuschauer mit zum Tanz aufgefordert werden.
Wir fahren nach Hause, liefern die Mädels dort ab, Frank möchte mir noch das Nachtleben in Addis Abeba zeigen. Hier und da steuern wir eine Bar oder einen Nachtclub an, mal im europäischen Standard, mal den Einheimischen vorbehalten, und trinken noch das ein oder andere Bier. Die Zeit bis zur Heimkehr um 3 Uhr morgens ist recht kurzweilig.

11.12.2013 - Mercato und Diplomatischer Abend

Einer der interessantesten und pulsierenden Orte in Addis Abeba ist und bleibt Mercato, deshalb möchte ich dort noch einmal hin. Mercato ist längst nicht mit europäischen Märkten zu vergleichen, die auch wenn sie groß sind, doch ziemlich exakt abzugrenzen sind. Die Büdchen oder LKW-Anhänger europäischer Märkte sind groß genug um das Angebot in geordneter Weise zu präsentieren. Mercato ist ein ganzes Stadtviertel, es ist nicht begrenzt, es ist einfach die Gegend mit dem größten Business. Wie man seine Waren dort an den Mann bekommt, ist relativ individuell abhängig. Am häufigsten gibt es Boxen, die etwas 1x1 m groß, etwa 2,5 – 3m hoch und des Nachts abschließbar sind. Die geöffneten Türflügel vertiefen die Box, irgendwie zwängen sich die Verkäufer da rein und dann versuchen sie ihr Glück. Mercato hat in sofern eine Grundordnung als das bestimmte Warengruppen in gesonderten Gegenden geballt und konzentriert vorkommen. Haushaltswaren/putzen, Haushaltswaren/Bunna, Haushaltswaren/Ordnungssysteme, Werkzeug, etc. Es wäre aber kein afrikanischer Markt ohne Gewürze, Viehzeugs, Plastikbehälter (die die Menschen als Transportmittel für Wasser etc. wieder verwenden) Schrotteile, Gebrauchte Schuhe – kurz: überall gibt es Dinge die einfach nur verwundern. Sogar Altpapier wird verkauft – Buden vollgestopft mit altem Papier, das für irgendwas nach Gewicht verkauft wird. Manchmal findet man eine große breite Straße mit lebhaftem Verkehr vor, manchmal muß man sich regelrecht zwischen die Häuser zwängen und 2 Personen kommen nicht aneinander vorbei. Sofern möglich strömen auch interessante Düfte durch die Luft. Irgendwo brummt eine Gewürzmühle, es riecht nach traditioneller äthiopischer Würze. Etwas weiter verkaufen Frauen allerlei Kräuter, Rosmarin, Thymian und das Kraut, das man in den Kaffee tut erkenne ich wieder. Später richt es nach Holz, es wird gesägt, gehobelt oder gestapelt. Klar, in der Seifenecke riecht es entsprechend. Matratzen für’s Bett werden bunt eingehüllt und verkauft, genauso wie gebrauchte Blattfedern oder andere Autoteile. Die Auflistung könnte stundenlang weitergehen und wäre immer noch nicht fertig genauso wie ich den Mercato nicht vollständig erfasst hab.
Abends wartet eine Einladung, Franks Chef hat den Kollegenkreis eingeladen. Da der Verkehr in Addis Abeba unberechenbar ist – manchmal crowded, manchmal nix los, starten wir zeitig. Deutsche kommen ja gern pünktlich. Natürlich ist nix los und wir sind fast eine halbe Stunde zu früh. Trotzdem werden wir herzlich empfangen und das Gespräch beginnt sofort mühelos zu fließen. Die anderen Gäste kommen später: Hannes, Rüdiger nebst Model-Frau, Axel, und ???. Rüdiger und ich verstehen uns blendend, mit Rücksicht auf die Frauen mixen wir deutsch und englisch. Es wird ein sehr leckeres Gulasch aufgetischt, Rotwein (Chile Sauvignon), Obstler, Ananas-Erdbeer-Mix mit leckerer Schockocreme und zum Schluss ein Whisky. Nach der Heimfahrt noch den ein oder anderen Jägermeister, schon ist der Tag um.

10.12.2013 - Ausflug nach Debre Zeyt

Ich möchte mir Debre Zeyt anschauen. Das Reisebuch erwähnt Debre Zeyt als 130.000-Einwohner-Ort ca. 60 km südlich von Addis Abeba, der durch Palmen- und Bougainvilleen-Anpflanzungen hervorsticht und den reicheren Hauptstädtern als Wochenendausflugsziel dient. Besonders beliebt sind dabei die 5 Seen, die nahe bei dem Ort liegen, die reiche Vogelwelt ist besonders erwähnenswert.
Ich schnappe mir Taxifahrer Dagib und los geht es. Die Straße nach Debre Zeyt ist die einzige nach Süden / Südwesten und dementsprechend voll. Da letztlich über den Weg auch die Seeanbindung Äthiopiens über Dschibouti liegt, ist hier auch vermehrt mit Schwerlastverkehr zu rechnen. Wie wir ja schon gelernt haben, bedeutet Schwerlastverkehr auch schlachte Straßen. So ist es auch. Immer wieder staut sich der Verkehr einfach weil die Straße nur im Schritttempo passierbar ist. Zwischen Addis Abeba und Dschibouti hat es mal eine Eisenbahnverbindung gegeben, die vor etlichen Jahren bereits aufgegeben wurde. Die Schienen liegen immer noch da und überqueren die Straße. Wenn LKWs über die Schienen rumpeln ist das für Schiene und Straßenbelag immer stressig. In Deutschland würde tunlichst darauf geachtet, dass diese Stellen immer intakt sind. Nicht so in Äthiopien, zwischen den Schienen fällt das Auto fast bordsteinhoch ins nichts, es rumpelt gewaltig.
Links und rechts der Straße hat sich jede Menge Industrie angesiedelt, das alles ist nicht besonders ansehnlich. Die Chinesen haben sich hier und da breit gemacht. Die Äthiopier freuen sich über die Arbeitsplätze, haben aber irgendwie nicht kapiert dass die Freude an chinesischen Billigprodukten selten lange währt und dass langfristig damit kein Geschäft zu machen ist. Wieder mal werden die Äthiopier als Billigkräfte missbraucht.
Wir kommen nach Debre Zeyt, das auf Oromo Bishoftu genannt wird. Der Ort strahlt Relaxtheit aus, er ist deutlich sauberer als das was ich bisher in Äthiopien gesehen habe. Am Ortseingang werden entlang der Hauptstraße über 1,5 km Blumen und Pflanzen zum Verkauf angeboten, ein sehr schönes Bild. Wir biegen ab zu einer Rundfahrt zu den Seen. Zum Teil sind die Seen nur temporär, da sie flach sind und daher in de rTrockenzeit kein Wasser führen. Andere Seen sind sehr versteckt, ich vermute Kraterseen, wunderschön gelegen. An ihren Ufern haben sich exklusive internationale Hotels breit gemacht, sie gewähren Zutritt zum See nur gegen 300 Birr Eintritt. Wohlgemerkt, der gemeine Äthiopier ist mir 1500 – 2000 Birr Einkommen gut bedient, ein Militätoberst hat so 2800 – 3000 Birr. Bei dem Eintritt bestätigt sich: Die Welt gehört den Reichen, den ganz Schönen und den ganz schön Reichen… In ein Hotel komme ich so rein, Ja, der See ist wunder schön., ja, ich kann dort einige Vogelarten ausmachen. Aber der Kontrast arm – reich ist richtig krass und unschön.
Wir fahren weiter, den nächsten See kann man am besten am Offiziersheim der Äthiopischen Luftwaffe sehen, wird uns erzählt, also fahren wir dort hin. Hier gefällt es mir! Es ist grün, mit Bäumen und Pflanzen, die ich noch nie im Leben gesehen habe und vermutlich auch nirgendswoanders wieder sehen werde, auf einem Steg kann man etwas auf den See hinaus gehen und das gesamte Ufer betrachten. Dort finden sich tolle Vogelarten wieder. Über mir breitet ein Baum seine Krone aus, dort kann ich einen Kolibri bei seiner Arbeit beobachten, Ganz oben weit über den Bäumen kreisen Adler und Geier. Irgendwo anders sehen ich einen Vogel ähnlich einem Nymphensittich mit langem Schwanz. An einigen Bäumen kann ich Nester von Webervögeln hängen sehen. In der Offiziersmesse bestellen wir Kaffee und Cola und ich genieße die Ruhe und die Natur. Das Paradies sieht vermutlich nicht viel anders aus.
An den Bishoftu-See kommt man gar nicht ran, wir erhalten den Tipp, eine Bar anzufahren. Selbst vor der Bar wird man überhaupt nicht bewußt, dass hier irgendwo ein See sein soll. Ich gehe rein und schnurstracks ans Fenster. Der Anblick ist prächtig, direkt unter dem Fenster fällt ein Krater steil ab und ca 200 m zu meinen Füßen liegt der See. Da man wie gesagt nicht oder nur sehr schwierig rankommt, tummeln sich einige Vögel da unten ungestört. Schwer zu erkennen was das alles ist.
Ich bin zufrieden, das gesehen zu haben und bedeute dem Taxifahrer, dass wir wieder nach Addis Abeba fahren können. Wir haben keine andere Wahl und müssen dieselbe Straße zurückfahren mit den bereits eingangs beschriebenen Problemen. Für die 50 km brauchen wir glatt 1,5 Stunden. Die Straßenschäden und mehrere liegengebliebene Fahrzeuge – äthiopientypisch mitten auf der Fahrbahn – behindern das Vorankommen.
Natur pur bleibt als Erinnerung hängen!

09.12.2013 - Zu Besuch bei Äthiopiern

Heute bin ich von Melkamu in sein zu Hause eingeladen. Wir verbinden das mit einer Reparaturarbeit in Franks ehemaligem Haus. Es befindet sich am anderen Ende von Addis Abeba, im ziemlich äußersten Nordosten. Es ist Sonntag und deshalb deutlich weniger los auf den Straßen so dass wir gut auf der Ringautobahn um Addis herum kommen. Ein paar mal um die Ecke, dann sind wir da. Das ehemalige Haus gleicht einer Residenz es besticht durch edle Ausstattung. Der künstliche Kamin muss repariert werden. Das funktioniert aber leider nicht, weil das Teil, was eingesetzt werden soll, durchgebrochen ist. Aus welchem Grund auch immer.
Nach dieser nutzlosen Aktion trennen wir uns, Frank und Asni besuchen den Militärattaché in Addis Abeba, der ranghöchste Bundeswehrsoldat in Äthiopien. Unter anderem soll das Treffen dazu diesen, eine Zusammenarbeit für das humanitäre Hilfsprojekt Attat Hospital anzubahnen, die Bundeswehr soll die Transporte übernehmen.
Melkamu führt mich stolz zu seinem Haus, das in den Augen eines Westeuropäers einer Abstellkammer im Hinterhof gleicht. Da ich eingeladen bin darf ich es betreten und seine Frau hat bereits mit der Kaffeezeremonie begonnen. Ich begrüße sie und werde gebeten Platz zu nehmen. Dafür stehen eine Truhe, ein paar Schemel, ein Polsterhocker und eine Holzkiste bereit. In der Mitte ein Tisch, an der Wand ein Sideboard, darauf der obligatorische Fernseher  dar natürlich auch laufen muss, obwohl das Bild total verschneit ist. Hinter den Schemeln und dem Polsterhocker hängt ein Vorhang, dahinter befindet sich das Bett. Das war’s auch schon. Kein Wohlfühlambiente, keine Accessoires außer einem künstlichen Blumenstrauß. Die Konversation läuft mangels Amharischkenntnisse meinerseits und nur geringer Englischkenntnisse auf der anderen Seite extrem basal ab. Insgesamt laufen 6 Kinder auf, 2 von Melkamu und der Rest aus der Nachbarschaft. Etwas später kommt eine Nachbarin hinzu – sehr hübsch …
Melkamu schickt einen Jungen mit einer Kanne und etwas Geld los, er kommt bald zurück und mein Gedanke ist: Wow toll, er hat Orangensaft für die Kinder holen lassen, denn die Erwachsenen trinken ja Kaffee, das ist nix für die Kinder. Ich befinde mich auf dem Holzweg und hab wieder zu europäisch gedacht. In Äthiopien werden der Hausherr und sein Gast bewirtet, die Familie ist entweder später oder gar nicht dran. Außerdem ist das kein Orangensaft, das Zeug heißt Tedj (sprich: Tedsch). Tedj ist ein Honigwein, geschmacklich etwa wie ein kräftiger Orangensaft mit Sekt einzuordnen. Wieviel Umdrehungen das Zeug hat – keine Ahnung. Ich merke aber schon nach dem ersten Schluck, dass das heiter werden kann und habe ein 0,3l-Glas vor mir, das unter Ausnutzung der Oberflächenspannung gefüllt ist. Wie ich das jetzt noch zum Mund führen soll – keine Ahnung, Tapfer starte ich den Versuch und lande einen Achtungserfolg, es gelingt mir ohne etwas zu verschütten. Melkamu hat ein kleines Glas und auch das nur 2/3 voll. Zwischenzeitlich ins der Kaffee fertig, außerordentlich geschmackvoll und wieder ohne bitteren Geschmack, klasse wie die Frauen das hinbekommen. Dazu gibt es reichlich Kuchen, in der Konsistenz eher wie Brot und ohne Salz. Etwas fad, passt aber ausgezeichnet zum Kaffee, weil keine Geschmacksverfälschung stattfindet. Immer wieder einen Schluck Tedj zwischendurch. So langsam spüre ich das Zeug, mir wird warm. Das Glas ist halb voll/leer, da macht Melkamu es wieder voll. Sch… das kann echt heiter werden. Nebenbei bekomme ich mit wie seine Frau eine Zwiebel und eine Tomate schneidet, messe dem Ganzen aber keine Bedeutung bei, erfreue mich an der zweiten Tasse Kaffee, immer noch ein Schlückchen Tedj, Kuchen, achso: ganz wichtig zum Kaffee ist Popcorn, es wird haufenweise auf den Tisch gestellt und ist ein Muss zum Kaffee. Also auch davon noch was, kunterbunt gemischt. Ein paar lustige Gespräche über Kinder, Erlebnisse in Äthiopien, herumreichen von Fotos auf dem Bildschirm der Kamera später hab ich aus heiterem Himmel einen Riesenteller mit Injera und einer leicht scharfen Tomaten-Zwiebel-Hackmischung vor mir auf dem Tisch. Zum Essen gehört das Händewaschen, die rechte wird mit etwas Wasser aus dem Krug überschüttet, abtrocknen braucht nicht, nun wird ja sowieso gegessen. Nun also Tedj, Kaffee, Kuchen, Popcorn, Injera im fröhlichen Mix und wehe man möchte aufhören zu essen oder zu trinken, dann wird der Gast halt gefüttert (!!). Melkamu stopft mir Injera mit Füllung in den Mund und alle sind zufrieden. Und das ist nicht lustig oder spaßig gemeint, das gehört so wenn man in Äthiopien gute Freunde empfängt. Tedj hat bereits ordentlich Wirkung, die Kanne ist leer, mein Glas immer voll, die hübsche Nachbarin neben mir und wird immer hübscher, hat ihren ca. 1,5 Jahre alten Jungen auf dem Arm und mitten in dem ganzen Trubel fängt sie ihn an zu säugen. Ich muss meine Blicke auf andere Sachen konzentrieren, das gelingt mir nicht immer. Melkamu hätte überhaupt keine Hemmungen, eine neue Kanne Tedj für mich besorgen zu lassen, ich winke ab, sonst hätte ich keine Hemmungen mehr mit der Nachbarin und auch andere Sachen würden sich meiner Kontrolle entziehen. Essen kann ich beim besten Willen nicht mehr und verkünde dies mit einem „Baka“, Amharisch für „genug, finish, Ende“. Gott sei Dank akzeptieren alle mein Baka und der Teller wird abgeräumt, nochmal wird die Hand kurz abgespült. Trocknen kann sie von selber. Ein Anruf von Frank erlöst mich aus den Klauen dieser herzlichen Gastfreundschaft und ich spüle den letzten Schluck Tedj runter. Die Verabschiedung gerät herzlich bis überschwänglich. Ich habe nicht ganz begriffen ob der Bau, der Melkamus zu Hause ist, auf einer Baustelle steht oder wo ich mich befinde, ich folge einfach Melkamu bis wir wieder auf der Straße sind, wo, Frank uns einsammelt. Der Abend klingt mit Bier und Jägermeister aus, Verdammte Hacke, die Kilos bekomme ich nie wieder runter!!!

08.12.2013 - Attat-Hospital, humanitäres Hilfsprojekt im Outback

Für einen Urlaub ist heute früh aufstehen angesagt. 07:30 Uhr soll es losgehen. Wir wollen heute ins Outback, wie der Australier sagen würde.
Selbstredend stehe ich pünktlich parat, wir besteigen den Jeep. Ursprünglich war in Vito als Transportmittel vorgesehen, den hat es aber eine Tage zuvor zerlegt, offensichtlich hat jemand ein Schlaglochübersehen. Hinten links ist der Stoßdämpfer gestaucht und dabei das komplette Stoßdämpfergehäuse geplatzt, was bedeutet, dass das Rad an seiner Aufhängung herumschlabbert und der Wagen sich regelrecht aufschaukelt. Damit ist der Vito für unsere Zwecke gar nicht zu gebrauchen. Der Jeep hat zwar auch Macken, tut es aber bei entsprechender Fahrweise recht gut. Dazu später mehr. Wie lautet der Auftrag heute?
Bitte fahren Sie zur Attat-Klinik und liefern Sie diverse Kisten ab.
Was sich so nüchtern liest hat natürlich eine Hintergrundgeschichte. Mit der Attat-Klinik handelt es sich um ein privates humanitäres Projekt der deutschen Soldaten der German Armed Forces Technical Advisory Group in Äthiopien. Wie der Kontakt nun genau zustande gekommen ist, weiß ich noch nicht genau, aber er besteht nun mal. Durch die Auflösung von Bundeswehr-Lazarettbeständen existiert Material, das an einem so entlegenen Ort wie Attat willkommen ist: Bettlaken, Handtücher, OP-Tücher usw.
Attat liegt 175km südwestlich von Addis Abeba, andere Hospitäler liegen 60 und 80 km entfernt, in die anderen Richtungen beträgt das Einzugsgebiet des Hospitals 100km bis 120 km, das Einzugsgebiet umfasst 1 Mio. Menschen. Bei der Entfernung benötigen die Menschen u.U. 3 – 4 Tage um die Klinik überhaupt zu erreichen.
Wir machen uns deshalb so früh auf den Weg, weil wir für die 175km etwa 3 Stunden brauchen werden, macht etwa 6 Stunden Fahrt, wenn wir uns dort noch etwas aufhalten wollen ist mit einer Rückkehr bei straffem Zeitplan nicht vor 16 Uhr zu rechnen, über’s Fahren im Dunkeln habe ich weiter oben schon eingehend geschrieben.
Es ist Samstag, für Äthiopier ein völlig normaler Arbeitstag, deshalb ist auch heute mit dem üblichen Verkehr zu rechnen. Wir – Frank, Asni und ich –haben Glück und lassen Addis Abeba zügig hinter uns. Es herrscht hektisches Treiben auf den Straßen, viele viele Fußgänger, Pferdefuhrwerke, Esel, Minibusse, Linienbusse und was sich sonst noch bewegen kann, bewegt sich entlang der Straße. Bald wird auch das Gewühl weniger, die Gegend sieht nicht so strapaziert aus wie Richtung Norden. Wir passieren einige Industrie-Standorte wie zum Beispiel eine Cotton Spinnery. Bald wird es ländlicher. Die Bevölkerung wirkt hier geschäftiger als im Norden, hier wird die Landwirtschaft intensiver betrieben als im Norden. Aber nix Maschinen, alles Handarbeit!! Teff-Felder, Hirse, Viehwirtschaft mit ein paar Rindern, Schafen oder Ziegen. Transporte mit Pferdefuhrwerken oder vollbepackten Eseln sind auch mögliche Einnahmequellen für die Bauern. So geht es zügig durch die Landschaft mit knapp 100 kmh auf der gut ausgebauten Straße. Es gibt wenig Schwerverkehr, vielleicht ist die Straße deshalb nicht so in Mitleidenschaft wie andere. Kurz hinter Addis Abeba laufen einige Sportler auf der Straße mit sehr gutem Sportschuhwerk und entsprechender Sportkleidung. Am Rand von Addis Abeba in südwestlicher Richtung liegt u.a. das Trainigszentrum der äthiopischen Marathonläufer die in aller welt große Erfolge erzielen und fast jeden internationalen Marathon gewinnen. So flott wie die Jungs und Mädels unterwegs sind… Es sieht so leicht und elegant aus. Frank muss aufpassen, dass es nicht eines der Begleitfahrzeuge übersieht, die immer wieder unversehens am Rand stoppen.  Sie verteilen Stärkung, geben Trainingsanweisungen etc. Auch der Spuk hört bald auf und wir können uns auf die Landschaft konzentrieren. Auf Höhen zwischen 2100 und 2350 m liegt eine recht flache Landschaft, immer wieder tauchen die äthiopisch-traditionellen Rundhäuser aus Holzgerüst-Lehm-Konstruktion mit Strohdach auf. Sie sind meist eingebettet in einem Schutz aus Eukalyptusbäumen, aber auch andere Baumarten sind hier anzutreffen. Die Bauern haben für äthiopische Verhältnisse ansehnliche Grundstücke, auf denen Mensch und Vieh zusammen leben. Je nach Gehöft befinden sich ein oder mehrere Arbeitshäuser oder Lagerhäuser auf dem Grund. Es macht Spass diese zu entdecken und anzuschauen. Ab und zu kommen wir in kleinere Orte. Hier und da ein Hotel, ansonsten wieder diese kleinen Shops an der Hauptstraße Mit Beginn der Dörfer nimmt die Menschenmenge rasch zu und Richtung Dorfmitte türmt sich das Ganze regelmäßig zu einem Chaos auf: Menschen zu Fuß, irgendwelches Viehzeugs wie Rinder, Schafe, Esel, Pferde oder Ziegen, Bajajs, Minibusse, Linienbusse, LKW, die Isuzu-Laster, hier El Kaida-Transporter genannt, weil sie überdurchschnittlich häufig durch Kamikaze-Fahrweise und Unfälle auffallen. Inmitten des Chaos dann gleich noch Polizeikontrolle oder irgendetwas anderes. Sobald das Dorf vorbei ist können wir wieder ruhig dahinfahren – bis zum nächsten Dorf.
Irgendwann gelangen wir nach Wolkite, Frank kündigt an, dass wir gleich links ab müssen. Dem ist auch so. Auf meiner Karte ist die Straße die wir nun verfolgen nicht mehr rot und dick sondern schmal und weiß gezeichnet. Nach dem was ich bisher so gesehen habe sind solche Straßen in nicht so gutem Zustand. Allerdings übertrifft das was wir vorfinden, die kühnsten Befürchtungen. Die Straße befindet sich im Bau. Und wie es sich für ein chaotisches Land wie Äthiopien gehört, wird nicht Abschnittsweise gearbeitet und dem fließenden Verkehr der Vorrang eingeräumt, nein: Die komplette Straße wird gemacht. Gleichzeitig darf der Verkehr ruhig die Straße, die ja nun keine mehr ist, benutzen. Eine Umleitung gibt es nicht, sie würde mehrere hundert km betragen. Dort, wo es zu gefährlich ist, haben die Bauarbeiter ein Einsehen und stellen vielleicht Absperrungen da hin. Dann ist die Straße da halt eng. Nun darf man nicht erwarten, dass der Verkehr dort evtl. vielleicht mit einer Ampel oder mit Schildern oder vielleicht sogar von Fähnchen schwenkenden Bauarbeitern geregelt wird. Vergeßt es, der Stärkere gewinnt. Die ganze Baustelle ist ein einziges, staubiges Geröllfeld und zieht sich etwa 14 km durch ein Tal, hier runter, auf der anderen Seite wieder hoch. In der Ferne sind wiesen, Bäume und die mittlerweile vertrauten Rundhäuser zu sehen, sie bekommen von dem Staub nichts mit. LKW und Busse brettern hier mit 40 – 50 km/h entlang und wirbeln so viel Staub auf dass die Sicht teilweise völlig behindert ist. Will man langsamere Verkehrsteilnehmer überholen dann muss man sich auf ein Himmelfahrtskommando einlassen, Keine Sicht wegen Staub, keine Übersicht weil die Straße eh nicht gerade verläuft und man weiß auch nicht, ob der überholte vielleicht gerade einem Schlagloch oder Stein ausweichen muss oder man selber unvermittelt vor einem Schlagloch oder Stein ausweichen oder bremsen muß. Meist geht es gut. Die Strecke ist eine Tortur für jeden Reifen und jedes Fahrwerk, der Staub eine Herausforderung an den Luftfilter. Nach einigen Kilometern sehe ich wie vor dem Auto vor uns jede Menge Bewegung stattfindet. Eben wegen dem Staub kann ich zunächst nicht genau sehen was es ist, plötzlich erkenne ich es: Ein Rudel Paviane!! Wir haben Glück und die Affen bleiben stehen, wir auch, wir können die Affen aus einer Entfernung von etwa 6 m betrachten, ich fotografiere natürlich was das Zeug hält. Ein tolles Erlebnis. Weiter geht es über die Steine, Geröll, durch die nicht enden wollende Baustelle. Sehe ich richtig? Kommt dort das Ende der Baustelle, ist dort hinten tatsächlich ein Asphaltband zu sehen? Hurra, endlich Ende, es geht gleich wieder normal voran. Wir befinden uns wieder auf einer normalen Straße. Aber dann: Zu früh gefreut: nach doch schon 300m Genuss einer normalen Straße führt und ein Schild rechts ab: Attat-Hospital. Und diese Straße ist eben die Zubringer-Straße zu dem Dorf, so eine Straße wird nicht asphaltiert, die ist nicht ganz so steinig wie die Baustelle aber hat durchaus ihre unangenehmen Schlaglöcher. Nach 3 km erreichen wir das Dorf Attat und am Ende die Einfahrt zum Hospital.
Wir werden sehr herzlich empfangen. Das Angebot, das Hospital zu besichtigen, nehme ich gerne an. Ich möchte einen Eindruck gewinnen, was man da in der Pampa stemmen kann. Zuvor beglücken wir Schwester Rita mit unseren Mitbringseln, die, wie sie und versichert dringend benötigt werden. Da bis zum vorgesehenen gemeinsamen Mittag noch eine Weile Zeit ist, nutzen wir die Zeit für den Rundgang.
Das Attat Hospital ist ein Pimary Hospital. In Äthiopien gibt es unterschiedliche Klassen von Hospitälern, beginnend mit den Primary Hospitals über medium Clinic, higher Clinic und dazwischen und darüberliegenden Klassen. Die Kliniken dürfen sich so bezeichnen wenn die Ausstattung und das Personal entsprechend den Vorschriften vorhanden ist. Somit kann jeder für sich entscheiden wie er behandelt werden möchte, muss dann aber auch die entsprechenden Kosten tragen. Für Attat ist es allerdings wichtig ein Primary Hospital zu sein und zu bleiben, sie wollen für die weniger vermögenden Landbevölkerung, eben jedermann da sein und dürfen deshalb nicht den Blick auf die Kosten verlieren. Es gibt kaum Ärzte, Schwestern erhalten eine Zusatzausbildung so dass OP’s durchgeführt werden können. Alles ist extrem einfach gehalten und wird so lange wie irgend möglich verwendet. Sauberkeit und Hygiene steht an oberster Stelle. Ästhetik an letzter Stelle.
Die Krankensäle sind voll, überall wo es möglich ist, steht ein Bett. Heute st Besuchstag, an jedem Bett befinden sich noch 1 – 4 Angehörige. Am meisten werden stationär Geburten durchgeführt, Risikogeburten, Kaiserschnitte, gefolgt von Malaria und Tuberkulose-Fällen. Dann geht es quer durch die Bank: Ein Kind mit Verbrennungen 3. Grades ist dabei, es ist ungewiß, ob es überlebt; Eine Frau hat eine Augenverletzung nicht rechtzeitig behandeln lassen, nun mußte das Auge entfernt werden, einem Kind wurde von einer Hyäne der halbe Kopf weggebissen, in einer Risikogeburt kam ein Kind zur Welt, das nur einen halben Kopf hat und eigentlich nicht lebensfähig ist. Es atmet aber, wie lange noch ist ungewiß. Morgen wird es entlassen, wenn es dann noch atmet, hier kann man nicht mehr viel dafür tun. Bettlaken sind in der Tat Mangelware, Frank stellt für den nächsten Besuch vielleicht Kopfkissen aus Bundeswehrkrankenhausbeständen in Aussicht. Weiter geht es durch das Krankenhaus: OP-Säle, Desinfektion, Sterilisation, Apotheke, Laboratorium, Verwaltung, Notaufnahme, Notstromaggregate, Wäscherei. In der Wäscherei zum Beispiel tut eine Waschmaschine ihren Dienst, die bei der Eröffnung des Krankenhauses vor 45 Jahren bereits als gebrauchte Maschine dort installiert wurde. Mittlerweise stehen auch neue Maschinen dort, aber die alte Maschine ist immer noch gut dabei…. Täglich werden um die 250 Fälle vorstellig, die meisten kurativ mit irgendwelchen Infekten, nur einige werden stationär aufgenommen. Da die Kranken seltenst allein kommen tummeln sich täglich durchaus 800 bis 1000 Menschen im Wartesaal, nicht anderes als ein überdachter Platz mit Bänken und Tischen. Auf dem Weg durch die Gänge bleibt Schwester Rita plötzlich stehen. Es geht um die dringensten Dinge die das Krankenhaus benötigt, Dinge, die für den Betrieb vorteilhaft wären. Sie spricht an dass das Krankenhaus keine Telefonanlage besitzt, keine Möglichkeit besitzt, wichtige Leute sehr kurzfristig anzusprechen. Immer wieder passiert es, dass Leute, die hier dringend benötigt werden, nach dort geschickt werden müssen um jemanden zu holen und den Jemand dort nicht antreffen. So wird viel Zeit vergeudet. Wir sammeln schnell die Anforderungen: Das System muß Notstrombetriebsfähig sein, die Stromversorgung fällt alle Nas lang aus, die Anlage darf gerne 100 Nebenstellen haben, sie muß einfach sein. Wünschenswert wäre auch eine Pieper-Ausstattung oder mobile Stationen um für einige Leute Beweglichkeit sicherstellen zu können. Ich sage zu, dass ich mich nach meiner Rückkehr umhören will – mein Beruf und mein Arbeitgeber bietet ja schließlich genügend Ansatzpunkte. Frank würde alle Transportprobleme über die Bundeswehr regeln, und ich könnten beim Aufbau helfen. Der Beginn eines Hilfsprojekts? Vielleicht können wir etwas erreichen? Natürlich wüßte Schwester Rita gerne Zeithorizonte, aber wir haben die Idee ja eben erst geboren, nun benötigt es Gespräche und Kontakte.
Wir gehen zum gemeinsamen Mittagessen über, Injera und eine Vielzahl von Beilagen, die man durchaus auch ohne den üblichen Teig zu sich nehmen kann. Außerdem eine Kaffeezeremonie, sehr angenehm und wohlschmeckend. Beim Essen kommen wir schnell ins Gespräch über das Hospital, die Arbeit, die Beweggründe der Einzelnen hier zu sein und über Gott und die Welt. Deutsch, Englisch, Amharisch – hier trifft sich alles.
Wir brechen zur Rückfahrt auf. Wir wollen in Kontakt bleiben und sehen, ob wir etwas tun können.
Es bleibt uns nicht erspart, wieder die 14 km Baustelle zurück fahren zu müssen. Es holpert, rumpelt, rattert, hoppelt, staubt, klappert, ächzt, stöhnt bis uns die Zivilisation wieder hat und wir die 150 km bis Addis Abeba auf der asphaltierten Landstraße einigermaßen bequem zurück legen können. Wieder Chaos in den Ortschaften abwechselnd mit weitem Land. Ich könnte noch die Schnittblumengewächshauslandschaften erwähnen, die zwischendurch zu sehen sind. Mitten auf dem Land. Keine Ahnung, wo die arbeitenden Menschen herkommen sollen. Vielleicht hat der Arbeitgeber auch einen eigenen Busshuttle eingerichtet? Man weiß es nicht. Hier und da wieder die Wasserstellen, zu denen die Menschen hin müssen, wenn sie frisches Wasser haben wollen. Am späten Nachmittag treffen wir wieder zu Hause ein, ein aufregender, erkenntnisreicher, eindrucksvoller Tag geht zu Ende. Frank und ich trinken noch eins, ursprünglich wollten wir noch mal los und das Nachtleben erkunden aber uns ist beiden nicht danach. Wir lassen den Tag lieber Revue passieren – zu eindrucksvoll ist die Tatsache, wie mit einem Budget von gerade mal 630.000€ im Jahr und viel Idealismus, Gottvertrauen und Liebe ein lebendiges Beispiel praktizierter Nächstenliebe und effektiver Hilfe ohne viel Aufsehens geleistet wird. Bisher der absolute Höhepunkt meiner Reise!!

07.12.2013 - Ruhetag

Unversehens wird dieser Tag auch zu einem Ruhetag. Lesen, Filme schauen, ausruhen. Das eigentlich für den heutigen Tag vorgesehene Programm wird auf Sonntag verschoben. Einziger wirklich interessanter Höhepunkt: Marschbefehl für Samstag: 07:30 Uhr

Freitag, 13. Dezember 2013

Sorry, Netzprobleme

wegen riesiger Netzprobleme konnte ich in den letzten Tagen den Blog nicht weiterschreiben. Das Anmelden an Facebook z. B.  hat allein 12 Minuten gedauert. Da ist mir meine Urlaubszeit zu schade für. Nun sind die Probleme behoben, ich fliege in etwa 6 Stunden. Das passt nun zeitlich leider nicht, ich verspreche aber, dass ich zu Hause so schnell wie möglich die restlichen Tage nachtragen werde. Das werde ich voraussichtlich noch am Sonntag erledigt haben. 

Freitag, 6. Dezember 2013

5.12.2013 - Fiche und Debre Libanos


Noch gestern haben Frank und ich uns verabredet, früh aufzustehen und loszufahren. Frank hat dienstlich in Fiche zu tun. Fiche ist ein kleiner Ort nördlich von Addis Abeba, dort sitzt eine äthiopische Pioniereinheit. Sie soll mit den deutschen zusammenarbeiten und dort auf dem Gelände ein Trainingscamp gestatten und unterstützen.
Um kurz vor 7 starten wir, wieder die Strecke an der Müllkippe vorbei, aber diesmal auf der Ringautobahn weiter rum um Addis Abeba. Wir wählen die Ausfallstrecke nach Norden. Die Straße führt in Serpentinen den Berg hoch über einen Pass und auf der anderen Seite etwas weniger kurvig wieder runter. Die Straße ist durch etliche Schlaglöcher schon ziemlich kaputt. In Bezug auf Schlaglöcher müssen wird die deutschen Maßstäbe ad acta legen, Hier passen LKW Reifen in die –Schlaglöcher oder der Unterbau der Straße – spitze Steine – lugen hervor. Es ist überhaupt kein Problem sich hier einen Platten oder gar einen Achsenbruch zu holen und ich verstehe Frank, der klar zu verstehen gibt, dass er Nachtfahrten zu vermeiden sucht. Je weiter wir von Addis Abeba weg kommen ums seltener werden sie Schlaglöcher, später liegt eine ganz passable Landstraße vor und, die sich gemütlich durch die Landschaft schlängelt. Die Landschaft? Nachdem wir die Smogverhangene Stadt hinter uns gelassen haben, wird die Luft zwar klarer aber das Landschaftsbild deswegen nicht schöner. Wie schon beim Ausflug nach Holetsa festgestellt sind die ersten Kilometer stadtauswärts durch die Nähe zur Hauptstadt geprägt. Es ist karg, die Bäume fehlen, Gräser und Stauden haben irgendwie auch kaum eine Chance. Es fühlt sich noch überstrapaziert an. Je weiter wir nach Norden kommen umso kleiner werden die Dörfer, umso ländlicher wird die Gegend, umso weniger ist die Landschaft strapaziert. Die Leute, die dort wohnen haben nicht viel. Deshalb gehen viele weite Strecken zu Fuß. Gegebenenfalls helfen Pferd oder Esel beim Transport von Lasten. Manchmal eben auch nicht. Den Leuten ist die beschwerliche Arbeit ohne Hilfsmittel immer mehr anzusehen. Die Arbeit fängt schon als Kinder an, sie hüten das Vieh. Je älter sie werden desto mehr müssen sie bei der Arbeit ran. Jungs wie Mädchen, die Frauen sowieso.
Der „Baustil“ ändert sich. In Addis Abeba stehen Steinhäuser und Wellblechhütten. weiter draußen kleine Steinhäuser und Wellblechhütten. Je weiter man raus kommt, desto häufiger sehen wir die typischen, Lehm-Rundhütten und Hütten, die ebenso mit Lehm gebaut, aber eckig sind. Vor vielen Häusern liegen die getrockneten Kuhfladen, die zum einen zum „verputzen“ oder aber zum anderen als Brennstoff eignen. Zunächst ist die Landschaft noch sanft hügelig, später kommen ein paar mehr Berge in der Ferne dazu. In den Dörfern herrscht reges Treiben, es gibt immer ein paar Shops, Baumaterialien werden angepriesen, hier und da ein kleines Hotel. Bei den Shops kommt mir wieder der Gedanke: Orientieren sich diese Shops eigentlich an dem Bedarf ihrer potentiellen Kunden oder verkaufen die das, was sie zum Verkaufen bekommen können? Neben Lebensmitteln sieht man nämlich allerlei Billigplunder und völlig unbrauchbaren Nippes, ich kann gar nicht verstehen, was die bäuerliche Bevölkerung mit so einem Scheiß eigentlich anfangen will. Nach etlichen Kilometern erreichen wir Debre Libanos, ich würde eigentlich gern das Kloster mal sehen, sehr alt mit über 500 Mönchen. Aber ich darf nicht vergessen, wir sind ja dienstlich unterwegs. 10 km weiter kommt Fiche. Wie oben schon erwähnt ist dort am Ortseingang ein Pionierlager, Frank hat den Auftrag, dort ein Trainingscamp einzurichten, es wird auf einer Teilfläche des Pionierlagers errichtet. Das Lager ist ziemlich groß, hier und da steht eine Baracke. Frank ist sichtlich ungehalten weil seit dem letzten Besuch dort so rein gar nichts passiert ist. Also fragen wir uns mit Hilfe des äthiopischen Architekten und Bauleiters zum technisch zuständigen Leiter durch. Es gibt afrikanisch-typisch 1000 Gründe, warum noch nichts passiert ist. Hauptgrund ist wohl der elektrische Anschluss. Also ab ins Auto und persönlich zum E-Werk, den Standortmanager besucht, kleine Verträge ausgehandelt, jetzt ist alles eine Sache der Bezahlung, die von deutscher Seite kein Problem darstellt. Am Dienstag will frank das Geld persönlich vorbei bringen. Daraus entsteht eine Ausflugsperspektive für mich, dazu später. Zufrieden verlassen wir das E-Werk, bringen den Techniksoldaten wieder zurück und fahren nach Debre Libanos. Dort lebt eine deutsche Bekannte von Frank, Anette. Sie betreibt ein Hotel, dort wollen wir uns Tipps bereiten lassen, Tipps sind kleingeschnittene Fleischstückchen, die mit Injera und Gewürzpulver genossen werden. Das Fleisch ist unglaublich zäh, aber was soll’s. Viel aufregender ist das Panorama, das sich von dem Hotel aus bietet. Debre Libanos liegt am Rand der Schlucht von  ???-Fluss, das Hotel auf der Kante. Der Blick ist einmalig. es geht geschätzte 800, 900 Meter in die Tiefe. Über und kreisen Milane, Geier und andere Raubvögel in der Thermik. Die Schlucht ist mehrere Kilometer breit und unten ist das Terrain in Terrassen für die Landwirtschaft bereitet. Eine einmalige Aussicht. Frank winkt mir ihm zu folgen, wir gehen lt. Schildern zur portugiesischen Brücke. Auch von hier aus ist der Blick grandios, allerdings ist Frank etwas enttäuscht, normalerweise halten sich dort Affen auf, Diesmal sind sie wohl weiter unten im Canyon, wie die Leute uns erzählen, dort sei derzeit das Nahrungsangebot besser. 
Wir kehren zurück zum Hotel, wo inzwischen Tibbs und Bier breitstehen. Dort treffen wir auch Annette, eine Deutsche, offensichtlich aus dem Schwabenländle – dem Dialekt nach zu urteilen. Wir plaudern ein wenig, sie ist froh, mal wieder mit Deutschen zu tun zu haben. Sie bestätigt meinen Verdacht, dass die Geschäfte, so es sie denn gibt, alles Mögliche verkaufen nur nicht das was benötigt wird. Frank erläutert mir später, dass Annette wegen der Liebe nach Äthiopien gegangen ist. Eben diese Liebe ist vor 8 Monaten gestorben. Der Schwager ist wohl irgend so ein Regionsgouverneur und will nun an diese Hinterlassenschaft heran, das Hotel ist lukrativ, das will er sich unter den Nagel reißen. Also hat Annette wohl derzeit einen ziemlich schweren Stand. Vor einiger Zeit sind vor dem Hotel Handgranaten hoch gegangen – ein Schelm wer schlimmes denkt…
Wir verabschieden uns und versprechen am Dienstag mit verschiedenen Sachen wieder zu kommen, so wird das Programm für den erneuten Fiche-Besuch runder, Frank schlägt vor, dann an dem Dienstag auch weiter raus bis zur Schlucht des blauen Nil zu fahren. Er ist selber auch noch nicht da gewesen und ihn interessiert das auch. Das wäre toll!
Wir fahren ziemlich zügig nach Addis Abeba zurück, dennoch mache ich überall während der Fahrt wie schon auf der Hinfahrt jede Menge Fotos, 280 Stück an dem Tag.  In Addis Abeba verabschieden wir den Architekt, kommen hervorragend vor der Rush hour durch die Stadt durch und können den Feierabend gut bei einem Herbert Grönemeyer-Konzert auf der Leinwand genießen. 

04.12.2013 - Addis Abeba, östliche Innenstadt

Gegen 09:45 breche ich mit Melkamu auf, um mit Hilfe des hinlänglich bekannten öffentlichen Personennahverkehrs (Minibus) Richtung Airport Bole zu fahren und von da aus das östliche Stadtzentrum zu erkunden. Erster Anlaufpunkt ist eine der großen orthodoxen Kirchen in Addis Abeba. Hier kann man auch mal ohne Eintritt rein, innen ist sie mit bunten Gemälden zur Jesusgeschichte ausgeschmückt, die Fenster sind ebenfalls sehr bunt. Wir bleiben einen Moment an diesem ruhigen Ort, danach gehen wir weiter in das Geschäftszentrum. Es lässt sich erahnen, dass dort mal richtig viele Hotels stehen werden. Auch jetzt sind es schon sehr viele Hotels von internationalem Rang, der Rest ist im Bau. Keine Ahnung wer die am Ende alle besucht. Ich denke der Bedarf wird da sein, vor allem wenn die African Union hier tagt. Auch an die 120 Botschaften könnten einen gewissen Bedarf erzeugen. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein Muss für Hotelketten in der Stadt, in der die Afrikanische Union ihren Sitz hat, vertreten zu sein?  Es wäre alles schön und gut wenn der Platz zwischen den Gebäuden irgendwie etwas Ordentliches ausstrahlen würde. Aber alles ist verstaubt, es gibt jede Menge Baustellen, da ist nichts gewachsen oder schön. Sehr bekannt ist das zwischen all den Hotels befindliche Deutsche Biergarden. Die Deutschen, die das Restaurant mal betrieben haben, sind aber längst wieder in der kalten Heimat, die Geschäfte liefen wahrscheinlich nicht so gut. Jetzt betreiben Äthiopier das Ding. Ein ägyptisch aussehender Mann nimmt die Bestellung auf. Danach kann sich keiner entscheiden das Bier zu zapfen, so warte ich halbe Ewigkeiten auf ein Bier – im Biergarden!! Die Speisekarte enthält Käsespätzle, ½ Hähnchen, Jägerschnitzel. Irgendwie spaßig und vom internationalen Publikum auch angenommen.
Ein Stück weiter kommen wir auf die Bole Road, wieder: Hotels gepaart mit Baustellen und Shopping Malls. Zu den Shopping Malls: Das ist eine Ansammlung relativ kleiner Geschäfte mit einem begrenzten Angebot. Angesichts der Tatsache, dass Mittwoch mittags da nichts, aber auch rein gar nichts los ist, stellt sich mir schon die Frage: Wie sollen die Geschäfte jemals Umsatz machen?? Wie können die sich halten??? Die Etnamall, so hoch gelobt ist im Prinzip ein Kino mit ein paar wenigen Geschäften drumrum, völlig unattraktiv. Da ist die gegenüberliegende Mall besser. Aber: Nix los!!! Ich verliere die Lust angesichts so unappetitlicher Einkaufsgegenden voller Staub und Chaos. Es geht wieder mit Minibus und Linienbus nach Hause.

Dienstag, 3. Dezember 2013

03.12.2013 - Ruhetag

Aufstehen, frühstücken, Lesen, Mittag essen, schlafen, ein wenig quatschen. Gleich kommt Abendessen, quatschen schlafen. Nix Aufregendes heute. Kann ja auch nicht immer Vollgas weitergehen… Aber die Planung für die kommenden tage ist viel versprechend!!!

Montag, 2. Dezember 2013

30.11.2013, Ausflug nach Washa Mikael


Der heutige Tag begann zunächst ungewiss. Der Plan war, auf den Botschaftsempfang zu gehen. Alle Botschaften, die in Addis Abeba ansässig sind – 120 Stück! – veranstalten ein Fest, bei dem die verschiedenen Länder sich präsentieren. Gegen 11 Uhr erfahren wir jedoch von jemandem, der dort Arbeitseinsatz hat: Riesenandrang! Mindestens 1 Stunde Parkplatzsuche, Sicherheitskontrolle, so viel los dass man eh nix mitkriegt. Also blasen wir den Plan ab und ich beschließe mir die Washa Mikael anzuschauen. Washa Mikael ist eine leider schon zerfallene Felsenkirche im Nordosten von Addis Abeba. Frank bestellt mir einen Fahrer, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man eh nicht dort hin. Irgendwann biegen wir von der Hauptstraße ab da wird die Straße schlechter: Erst Kopfsteinpflaster, dann Baustellenstraße, dann einfach nur noch wildes Terrain. Irgendwann kann der Toyota - PKW nicht mehr und wir müssen zu Fuß weiter in der Hoffnung den Wagen auch wieder zu finden. Ähnlich wie auch auf dem Entoto treffen wir hier und da Menschen, die im Wald nach Eukalyptusblättern und Zweigen suchen um sie als Brennstoff zu verkaufen. Wir fragen sie nach dem Weg, immer wieder das gleiche Zeichen: Weiter den Berg rauf. Irgendwann verlassen wir den Eukalyptuswald und kommen auf eine Wiese, die sich leicht geschwungen in die Eukalyptuslandschaft einfügt. Die Sonne scheint wunderbar und macht aus der Wiese einen schönen Ort. In der Ferne steht eine Herde Kühe, sie werden von Kindern gehütet. Zur rechten ist der Eingang zur Washa Mikael. Ein alter Mann bewacht das Ganze und bedeutet mir mein Geld in eine Kiste zu werfen. Zu sehen ist eine in Betrieb befindliche Kirche, ein paar kleine Gebäude, aber nicht das was ich eigentlich erwartet habe. Nach ein wenig Suchen sehe ich ziemlich am anderen Ende ein Schild und eines dieser typischen Sichtblocker aus Wellblech. Wir gehen hindurch und treffen gleich auf die Felsenkirche. Der Information nach soll sie über 1300 Jahre alt sein. Mein Reiseführer datiert die Kirche lt. Historikern eher in das 12. Jahrhundert. Egal, in jedem Fall ist das eindrucksvoll, die Kirche ist aus einem Stück Fels gehauen. Da sie leider zerfallen ist, trifft man nach dem Eingang zunächst auf einen Steinhaufen um dann weiter hinten die als kleine Grotten erkennbaren Kapellen zu sehen. Auf eine Zeichnung am Infostand kann man sehen, dass hinter dem Eingang früher wohl zwei Säulenreihen standen und dahinter eben jene Kapellen. Hier und da sind einige Inschriften zu sehen, einige alt, einige sicher erst aus neuerer Zeit. Ich kletterte hier und da hin um die Kapelle aus allen Winkeln gesehen zu haben. Dabei stelle ich mir vor wie die Menschen wohl 700 bzw. 1200 n. Chr. Ein solches Werk geschaffen haben mögen und wie viele Jahre sie wohl geschuftet haben. Vor allem: So ein Ding entsteht von oben nach unten, man muss also schon zu Beginn des Bauvorhabens eine exakte Vorstellung vom späteren Werk haben. Als letzte Information lese ich noch, dass die Kirche wohl bis 1878 in Betrieb gewesen sein soll bevor der Bauzustand keinen gefahrlosen Aufenthalt mehr zuließ. Ob die Kirche nun von selbst eingefallen oder bei einem Äthiopisch Italienischen Krieg Schaden genommen hat ist nicht restlos geklärt.

Wir machen uns auf den Rückweg, den gleichen Weg wie hin. Hier und da treffen wir wieder Menschen, z.B. einen Jungen der oben bei den Kühen Milch geholt hat und nun nach unten bringt.
Am Auto wieder angekommen fragt der Fahrer immer wieder nach dem besten Weg runter nach Addis Abeba. Die Leute schicken einen den ihrer Meinung nach besten Weg nach unten. Da die Leute aber ggf. nie Auto gefahren sind ist denen nicht bewusst, dass sie einen Weg beschreiben sollten, der vielleicht mit dem Auto befahrbar ist. So werden wir über die Großbaustelle einer Umgehungsstraße gelotst. Dort fuhrwerkeln normalerweise LKWs herum. Da die letzte Regenzeit noch nicht allzu lange her ist, sind die Spurrillen nicht ohne… Rechts und links leben die Menschen in Wellblechhütten und es lässt sich erahnen dass auf der Trasse der neuen Straße wohl auch mal solche Hütten gestanden haben. Die Bewohner haben vermutlich Pech gehabt, vielleicht haben sie die Bagger anrollen sehen und noch einiges von ihrem Hab und Gut retten können. Auffällig ist, dass trotz dieses Baustellenlebens die Frauen trotzdem versuchen sich hübsch zu machen, vielen gelingt das sogar ziemlich gut.
Da der Fahrer englisch kann, erfahre ich, wo der Präsident und der Prime Minister wohnen, welche Ministerien – z.B. das Verteidigungsministerium - wo sind, und einiges anderes mehr. Er möchte auch einiges über Deutschland wissen, Autos sind wohl sein Hobby.
Am Ende bin ich sehr froh, diesen Ausflug gemacht zu haben. Der Fahrer und sein Taxi kosten 500 Birr, 20 € für 4 Stunden intensiv-Begleitung und Auto inkl. Sprit.