Freitag, 29. November 2013

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Wer einen Beitrag kommentieren möchte der müßte meiner Meinung nach den Post aufrufen (Überschrift klicken!). Unten sieht man dann ein Kästchen Kommentar und einen Button veröffentlichen. Das sollte klappen. 

Nationalmuseum und Entoto

Der Morgen ist recht entspannt. Ich greife mir Melkamu und schlage vor, ins Nationalmuseum zu gehen. Die Fahrt dorthin ist relativ lang, es macht klar wie großflächig die Stadt ist. Wir müssen mehrfach den Minibus wechseln bis wir endlich da sind.
Minibusse sind Kleintransporter von Toyota, Mitsubishi usw. mit Platz für ca. 12 Passagiere. Wie viele Passagiere letztendlich im Bus transportiert werden steht auf einem anderen Blatt Papier… Die Busse haben bestimmte Routen, Das Ziel der Route steht wohl auf einem Schild am Bus. Allerdings nur auf Amharisch, unsereins ist da aufgeschmissen. Vielleicht käme ich mit englisch weiter, aber Melkamu organisiert das alles für mich. Manchmal kämpft er wie ein Löwe um die besten Plätze. Die Busse halten auf ihrer Route offensichtlich nach Belieben: Wenn einer raus will, sagt er das an, wenn einer rein will, winkt er kurz. Alle Minibusse haben irgendwelche Jesusbildchen auf der Frontscheibe und auf der Scheibe vorm Tacho, auf der Heckscheibe prangen so nette Sprüche wie „In God we trust“. Man bewegt sich also eher mit Gottes Hilfe durch das Verkehrsgewühl als mit Hilfe irgendeiner Straßenverkehrsordnung die eh nicht eingehalten wird.
Auf dem Weg bekomme ich das Stadion gezeigt, Wie am Vortag schon sehe ich viele, viele Läden und jede Menge Straßenverkäufer. Ich gewöhne mich etwas an das Bild. Ab und zu tauchen auch völlig elende Gestalten auf, amputierte Gliedmaßen usw. Aber ich bekomme immer wieder gesagt, nicht darauf zu reagieren. Sonst hat man sie allesamt an der Backe.
Das Nationalmuseum beherbergt Lucy, das älteste menschl. Skelett. Bzw. eine Teilmenge des Skeletts- Darüber wird der geschichtliche Bogen geschlagen bis in die Neuzeit, alle Monarchen von Äthiopien. Insbesondere Haile Selassie, er ist offensichtlich der verehrteste von allen. Er ist nebenbei der Messias der Rastafari..
Zunächst bewegen wir uns die Straße entlang zu einem geeigneten Stellplatz Platz, an dem den Minibus besteigen kann. Auf dem Weg dorthin besuchen wir den Löwenzoo. Dort wurde zu Kaisers Zeiten die kaiserlichen Löwen gehalten. Die Gehege sind aber alles andere als schön anzusehen, die vorhandenen Tiere vegetieren mehr dahin als dass sie artgerecht gehalten würden. Es gibt dort noch einige Affen und Vögel zu sehen, aber es macht keinen Spaß. Die Käfige sind immer wieder zusammen geflickt und sehen einfach erbärmlich aus. Somit fällt der Besuch recht kurz aus.
Der Minibus kann nur im ersten Gang fahren. Der Bus muß eine Serpentinen hochfahren und bietet einige tolle Ausblicke auf die Stadt. Die Straße ist gefüllt von Menschen, die in den umliegenden Eukalyptuswäldern die vertrockneten Blätter aufgesammelt und als Brennstoff in der Stadt verkaufen wollen. Einige Frauen tragen auch schwere Rollen aus Zweigen auf dem Rücken, die Rollen sind durchaus 2,5 m breit.
Oben steht die Kirche Entoto Maryam Church. Sie war wohl Sitz von Kaiser Menelik. Ganz nett anzusehen aber für meine Begriffe wird dort oben für Äthiopische Verhältnisse ein deutlich zu hoher Eintritt verlangt, zumal ich das Museum nicht unbedingt sehen möchte. Es dreht sich dort darum, dass Kaiser Menelik II einen Herrschaftssitz hatte, seine Frau wollte runter ins Tal, was der Beginn der Stadt Addis Abeba war.
Ein kurzes Foto von der neben dem Palast stehenden 8-eckigen Kirche und dann gehen wir etwas an der asphaltierten Straße weiter. Der Verkehr beschränkt sich auf einige Fußgänger. Selbst hier oben versuchen die Leute noch irgendwas zu verkaufen, meist Obst oder Gemüse, aber auch Plastikeimer, Tücher, oder Kaffee. Die Behausungen sind ärmlich, meist aus Wellblech, aber auch einige aus Lehm. Dafür haben die meisten Bewohner dort Gärten, in denen sie versuchen irgendwas anzupflanzen. Wir kommen an einem Feld vorbei, das Getreide sieht fast aus wie Gerste, das ist Teff, woraus ja Injera hergestellt wird. Thuja und eine kamilleähnlich duftende Pflanze fallen mir noch auf. Am Ende sehen wir die Kirche St. Raguel, auch hier wollen die Leute heftigen Eintritt haben. Der Tourismus macht die Preise kaputt. Der Rückweg gerät zum Spaziergang, schließlich geht es jetzt überwiegend bergab. Die frische Luft trägt zur Erholung bei, gerade bin ich sehr froh dass es mal leiser ist. Ein Kinderdorf ist nett anzusehen. Mit dem Minibus geht es dann zügig wieder in die Großstadt, an der amerikanischen Botschaft und am Nationalmuseum vorbei, zum Stadion. Ein kleiner Fußmarsch, dann kehren wir in einer Bar ein. Zwei Bier, eine Injera-Platte für 60 Birr – 2,30€. Diesmal fahren wir mit dem richtigen Bus Richtung Heimat. Auf der Busfahrt habe ich ein sehr nettes Gespräch mit einem Äthiopier, er hat einen motorradfahrenden Freund aus Deutschland und erzählt mir ein wenig über Addis Abeba, das schnelle Wachstum der Stadt, den Metrobau, den Bauboom usw. Sehr interessant.


Nach dem Museum habe ich einen Besuch bei der Entoto Maryam Church angemeldet. Melkamu schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, ich verstehe noch nicht, wieso.
Entoto Maryam Church ist eine orthodoxe Kirche oben auf dem Berg. Entoto ist ein langer  Bergrücken nördlich von Addis, etwa 3000 m hoch. Die Fahrt dorthin habe ich mir deutlich kürzer vorgestellt, auf der Karte sieht das ziemlich nahbei aus, es ist aber ziemlich weit und der Höhenunterschied beträgt doch 700m. Deshalb hat Melkamu auch so entsetzt reagiert. Zunächst passieren wir jede Menge Klamottenstände und Läden, Irgendwo dort ist auch die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, ein sehr sauberer und gepflegter Prachtbau. Später kommen immer einfachere Wohnhäuser und dann Eukalyptuswald- Entoto war wohl früher gut bewaldet. Die Menschen von Addis Abeba haben aber so viel Brenn- und Bauholz gebraucht, dass der Wald ruckzuck keiner mehr war. Die Stadt beschloss Ende des 19.Jhdts. eine Wiederaufforstung mit Eukalyptus weil der Baum schnell wächst. Das ging aber nach hinten los. Der Baum hat eine breitgefächerte Wurzel, aber erst in knapp 1 m  Tiefe, außerdem braucht der Baum viel Wasser. Er entzieht dem Unterholz das Wasser, es geht kaputt, die Oberfläche liegt brach da und ist also der Erosion preisgegeben. Als nächstes liegt die Wurzel frei, der Baum geht kaputt. Das kann man da oben sehr gut nachvollziehen.

Donnerstag, 28. November 2013

Mercato, diesmal ausführlich, 2.Tag

Schlafen bis 8 ist ok. Danach ist das Zimmer sonnendurchflutet. Trotz der Vorhänge. Ich habe ein wenig Sonnenbrand von dem Spaziergang gestern. Heißt: Die Sonne hier ist intensiv und ich muss unbedingt daran denken entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Winter ade!!
Nach dem Frühstück beschließe ich wieder rauszugehen – natürlich mit Melkamu im Schlepptau. Heute soll es nach Addis Abeba rein gehen, Melkamu schlägt ohne mit der Wimper zu zucken Mercato vor. Vorher gehen wir noch ein wenig durch die Stadt. Irgendwas Russisches, vermutlich deren Botschaft und einige andere Gebäude, aber eigentlich nichts wirklich Sehenswertes. In Addis ist es staubig, alle Häuser haben die sandbraune Farbe, wenig Abwechslung. Was sofort auffällt. Es gibt kaum Unterteilung in Wohnen und Kaufen. Überall wird versucht zu verkaufen, überall stehen Schuhputzer, überall sind kleine Läden. Das sind Hütten von 4 – 6 qm Größe. Manche verkaufen Dinge des täglichen Bedarfs, manchmal sind Shops dabei, bei denen ich denke, ob die überhaupt mal irgendwann einen Geschäftsabschluss tätigen. Draußen auf der Straße wird ein Sofa zusammengezimmert, einen Sessel in dem Design gibt es schon. Natürlich dauert es etwas bis so ein Sofa fertig ist, der Sessel verstaubt und vebleicht inzwischen halt.
Zwischendurch trinken Melkamu mal einen Tee bzw. Kaffee und wir teilen uns so etwas wie einen Berliner. Als wir dann weitergehen erreichen wir den Mercato. Wer sich jetzt so etwas wie Marktstände vorstellt ist falsch gewickelt. Offensichtlich kommt es darauf an, wie viel der Verkäufer in seinen „Laden“ stecken mag. Das geht von einem kleinen Geschäft mit ordentlicher Ausstattung, kann immer kleiner werden., runter zur Wellblechhütte, dann kommen Holzgestelle mit Planen, die durch die UV-Strahlung bereits völlig durchlässig sind bis zu den armseligen Gestalten, die ihr Obst oder Gemüse oder sonst etwas einfach nur in den Staub legen und hoffen dass irgendjemand das abkauft. Auch die Lage geht von gemauertem Geschäft, Markthalle, in allen erdenklichen Nuancen runter bis zur wirklich unhygienischsten Ecke die ich je in meinem Leben gesehen habe. Es stinkt dort zum Gotterbarmen nach Fäulnis und Kloake und ich bin froh als wir da durch sind. Das Angebot lässt sich nicht beschreiben oder abgrenzen – es gibt einfach alles. Der Mercato unterteilt sich in verschiedene Angebotszonen: Hier gibt es nur Schuhe, gleich daneben nur Stoffe, später Mode, eine Reihe Stände bzw. Geschäfte haben nur Teppiche, Woanders befindet sich nur Elektronik, wieder woanders nur Haushaltswaren. Autozubehör, Kompressoren, Eisenwaren, Bücher, Zeitschriften, usw.  Das Angebot ist größtenteils Chinaschrott, davon etwas zu kaufen bedeutet das Geld zum Fenster rausgeschmissen zu haben.
Ich habe die ganze Zeit kaum beobachtet, dass jemand überhaupt etwas gekauft hat. Irgendwie liegt das ganze Zeug da und findet keine Abnehmer. Aber: Es ist da. Seltsam. Myriaden von Menschen, Myriaden von Artikeln, keine Geschäftstätigkeit. Die Leute laufen an den Geschäften vorbei und interessieren sich kaum, die Geschäftsläute versuchen ständig die vorbeiströmenden uninteressierten Menschen anzusprechen und irgendwie kommen die nicht zusammen. Offensichtlich ist der Begriff Marketing ein Fremdwort. Schöne Auslage? Ein hübsches Geschäft? Nichts davon. Das alles ist ein einziges Chaos.  Ein einziges Rätsel.

Auf dem Rückweg mit Minibus und Dreiradtaxi gibt es noch 2 Bier, schließlich haben wir den ganzen Tag außer einem kleinen Kaffee und einen kleinen  Tee nichts getrunken. Temperatur: Irgendwo 23 – 25 Grad, ein lauer Wind. Für mich Sommer halt…
Zu Hause angekommen gibt es Injera, diesmal mit Spinat oder Möhrengemüse während des Essens springt der Strom wieder an. Wenn der Strom fehlt scheint es keinen wirklich zu jucken. Mich schon: Die Akkus meiner Gräte leeren sich natürlich. Aber Stromausfälle sind Standard.
Ich sitze grad auf dem Balkon, die Geräuschkulisse ist enorm, weil sich mit Strom natürlich noch schnell etwas schaffen lässt. Eine Kreissäge jault irgendwo ein paar Häuser weiter. Die Sonne kommt herum und ich genieße die Wärme. Dabei stelle ich mir grad vor wie es auf Meereshöhe sein muss, wenn die Sonne hier auf 2300 m Höhe schon brät… Sogar einige Äthiopierinnen laufen hier mit einem Schirm herum
Es ist halb 4 und die Schüler kommen nach Hause. Manche mit Schuluniform, manche nicht. Ich hab da noch kein System erkannt. Es heißt, dass Schuluniformen Pflicht sind.
So, noch ein wenig ausspannen und dann den Feierabend einläuten. Morgen gibt es das National Museum, Lucy – das älteste menschenähnliche Skelett ist dort ausgestellt. Das Naturkundemuseum tät mich noch interessieren und evtl. noch eine Kirche.
Mann bin ich kaputt! Es ist neun / halbzehn als wir beschließen den Feierabend einzuläuten. In D ist es erst 19 – 19:30 Uhr…

Neues aus Addis, Bericht vom ersten Tag Teil 2

Nach einem leckeren Frühstück chille ich noch ein wenig herum. Ich fühle mich ein wenig schlapp, müde. Welch Wunder, habe ich doch die Nacht vor der Reise fast nicht geschlafen. Gegen Mittag entschließe ich mich dann doch mal eine kleine Runde hier im näheren Umkreis zu drehen. Auf dem Hügel, den ich aus dem Zimmer heraus links sehen kann liegt eine orthodox-äthiopische Kirche. Ein Platz, von dem aus man einen etwas weiteren Überblick über die Stadt haben dürfte. Der Wächter, Melkamu, ist bereit um mitzugehen, er soll ja auf mich aufpassen. Er kann kein Wort Englisch, nur Amharisch. Also benutzen wir Hände, Füße, archaische Laute zur Verständigung. Er versteht meine Verwunderung für manche Sachen – dafür ist ja nur ein Blick in mein Gesicht nötig. Die Nebenstraßen sind staubig, irgendwann geht es auf einen Trampelpfad den Berg rauf. Immer wieder drehe ich mich herum und sehe dort das südwestliche Addis Abeba von oben. An der Kirche kommen einige Gläubige herbei, einige gehen, einige meditieren. Es ist ständig etwas los. Beim Gang um die Kirch ist hier und da tatsächlich ein Blick auf Addis Abeba zu erhaschen, aber leider sind die Bäume zu hoch. Eukalyptusbäume, wie ich leicht beim Zerreiben der jungen Blätter feststellen kann. Ich kann den Flughafen sehen, bekomme gezeigt wo Zentrum und Mercato sein müßten.
Wir gehen auf der anderen Seite des Berges runter, dort ist ein wenig Treiben, ein Supermarkt – nichts Aufregendes. Es verliert sich alles in gedeckten Farben, sieht etwas trostlos aus. Dies wird unterstrichen von jede Menge Häusern im Bau. Extrem viele Baustellen liegen brach, nur wenige Baustellen auf denen tatsächlich gearbeitet wird. Zwischendurch auf der Straße vegetieren ein paar Pferde dahin. Die Beine sind mit Geschwüren voll und sie stehen einfach im Weg und bewegen sich nicht mehr. In Äthiopien wird Vieh, das nicht mehr zu gebrauchen ist, einfach freigelassen. Töten geht nicht, also vegetieren die Tiere dahin.
Weil es vom Supermarkt bis nach Hause doch etwas weiter ist beschließen wir mit dem Taxi zu fahren. Es gibt den Linienbus, Busse normaler Größe und ähnlich voll oder leer wie bei uns, dann den Minibus, das ist ein Toyota in blauer Farbe, meist mit etlichen Roststellen und verbeult, das Taxi, zumeist ein Lada, aber auch alte Peugeot 305 o.ä., so richtig rostig. Aber das alles ist zu teuer, deshalb gibt es noch eine Klasse kleinerer Taxen, die Dreiräder. Melkamu organisiert das Ding. Nicht dass es schon abenteuerlich genug wäre, mit 2 Passgieren das Ding zu besetzen und dann noch einen Fahrer dabei zu haben, mir wird bedeutet, dass da noch jemand dazu steigt, also mach ich Platz. Wir sitzen nun zu dritt hinten. Ok, denke ich, sozial, man teilt sich das Taxi. Der Fahrer bringt aber noch weitere 2 Personen mit, die sitzen rechts und links von Fahrer, der beim Fahren nur noch auf dem Steißbein sitzt und irgendwie Motor und Lenkung quält. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit tuckert das Teil am rechten Fahrbahnrand entlang auf einen Kreisverkehr zu. Offensichtlich hat der Fahrer Sorge dass das Ding umkippt oder seine Lenkung ist nicht so der Brüller, auf jeden Fall hält der Kerl quasi gerade aus, schneidet den Kreisverkehr, der drei Fahrbahnen breit ist, mal eben innen, und schert gegenüber wieder quer auf die rechte Seite. Die übrigen Verkehrsteilnehmer nehmen das mit Gelassenheit, offensichtlich kennen die das. Ich weiß grad nicht ob ich beeindruckt sein soll oder doch besser Hilfe brüll. Aber wir werden wunschgemäß kurz vor zu Hause abgesetzt. Poooh…
Zu Hause lerne ich, dass quasi jeder bessere Äthiopische Haushalt 2 Küchen hat. Eine Kochküche und eine Repräsentationsküche. Wegen der Essengerüche im Haus. Obwohl: Es duftet lecker als das Essen bereitet wird. Zu fast jedem Essen wird die Nationalspeise mitgedeckt: Injera. Das ist ein Teigfladen, der aus vergorenem äthiopischem Getreide – Teff - hergestellt wird. Der Teig ist von der Konsistenz etwas reißfest und ziemlich labberig. Der Fladen schmeckt leicht sauer. Man nimmt ein abgerissenes Stück in die Finger und hebt damit die Beilage auf, die heute so aussieht wie Couscous, etwas spicy. Aber lecker.
Am Nachmittag begleite ich Frank in den Supermarkt. Soo groß fand ich den jetzt nicht, Frank erzählt mir, dass dies ein ganz neuer und mit der größte von Addis Abeba sei. Im Wesentlichen kauft man in keinem Büdchen ein, die ihr Angebot ziemlich eng gepackt auf kleinem Raum anbieten. Das werde ich wohl später noch sehen. Preise? Fast auf europäischen Niveau. Weintrauben sind heftig teuer, eine Rebe, die weniger als ein Kilo schwer ist, soll umgerechnet über 8€ kosten. Erdbeeren kosten keine 2€ das Kilo. Aber auch alles andere liegt in Bereichen die durchaus auf europäischem Preisniveau. Bedenkt man nun, dass 2000 Birr – die äthiopische Währung, 25 Birr = 1 Euro – ein hoher Verdienst bei den einfachen Leuten ist, dann ist Addis Abeba für sie ein teurer Fleck zum Leben. Es muß also irgendwo Einkaufmöglichkeiten für die einfache Bevölkerung geben. Ich hab sie noch nicht gesehen.
Am Nachmittag erlebe ich eine Kaffeezeremonie. Ich der Nicht-Kaffee-Trinker… Ich habe die Hoffnung dass der Kaffee schmeckt. Aber allein die Zeremonie mit zu erleben ist es wert, den Kaffee im Zweifel runter zu schlucken. Das Feuer ist bereitet, ein kleiner Holzkohleofen. Die grünen Bohnen liegen in einer Pfanne, deren Boden durchlöchert ist. Die Bohnen werden nun geröstet. Immer in Bewegung, bloß nicht anbrennen lassen. Gut auf den Kaffee aufpassen – das ist eine intensive Beschäftigung. Neben dem Röstduft wird ein wenig Weihrauch verbrannt und verbreitet ebenfalls den typischen Geruch. Die Mischung mit dem Kaffeerostduft ist sehr angenehm. Nach einiger Zeit sind die Bohnen fertig. Die Pfanne wird herumgetragen, alle dürfen sich davon überzeugen dass die Bohnen nun richtig geröstet und nicht angebrannt sind und wohlig duften. Danach werden die Bohnen gemahlen und das Pulver in Wasser aufgekocht. Das ist ebenfalls ein nicht unerhebliches Unterfangen und dauert auch seine Zeit. Nachher wird das Ergebnis noch ein wenig stehen gelassen damit der Kaffeesatz sinkt. Der Kaffee wird in einer kleinen mobilen Puppenküche in kleinen Tassen und mit Zucker serviert. Ich habe einen milden, wenig bitteren, cremigen Kaffee mit einem Abgang wir kräftigen Kakao. Später fügt Frank noch einen kleinen Gewürzzweig zu, das verändert den Geschmack in exotische Schokolade. Sehr intensives Erlebnis.
Der Tag klingt aus mit erfolgreichen Internetverbindungsversuchen, einem Schluck Whisky und einer Planung für die nächsten Tage – und das verheißt mächtig viel zu sehen! Um halb elf abends fällt der Strom aus, es ist zappeduster. Wie gut, dass ich meine Kopflampe dabei hab…

Mittwoch, 27. November 2013

Addis Abeba Mercato

Heute war der Mercato auf dem Programm. Dort wird alles, aber auch alles verkauft. Allerdings habe ich den Eindruck, es gibt Myriaden von potentiellen Käufern und ein riesiges Warenangebot, allerdings kommt kein Geschäft zustande. Irgendwie seltsam. Was mir noch auffällt: Hier wird alles mögliche verkauft, aber irgendwie habe ich bisher noch keine Produktionsstätten wahrgenommen. Offensichtlich wird alles importiert. Mit saftigem Zollaufschlag. Ob das gut ist für eine positive Zukunft Äthiopiens?
Keine Ahnung...
Die Ankunft war schon ein Abenteuer an sich. Nach dem Verlassen des Flugzeugs noch schnell die Visumsformalitäten erledigt, die Koffer geschnappt, begrüße ich Frank. Ab ins Auto, einen 8 Zyl. Allradggetriebenen Jeep. Wir fahren gleich auf die Ringautobahn, neu hergestellt aber nicht wirklich europäischen Maßstäben gerecht werdend: uneben, hier und da Schlaglöcher von ungeahnter Größe… Was auffällt: Die Straße ist  leer. Ein paar Stunden vorher  muß wohl Rush hour gewesen sein, kein Durchkommen. Aber selbst der geneigte Äthiopier ist im Dunkeln nicht mehr unterwegs wenn er nicht muss. Es ist einfach zu gefährlich. Die Straßen sind wenig bis gar nicht beleuchtet. Sehr bald kommt die erste äthiopische Eigenart zu Vorschein: Felsbrocken auf der Straße, meist am Rand, aber ordentlich groß. Was machen die denn da mitten auf der Straße? Frank erklärt, dass man, wenn man in Äthiopien eine Panne hat, dort stehen bleibt, wo die Panne passiert. Teilweise auch direkt auf der Straße. Links rechts – egal. Damit eine Art Vorwarnung überhaupt existiert wird ein Stein hinter das Pannenauto gerollt. So quasi als Warndreieck.
Überhaupt fällt mir auf, dass das Thema Kennzeichnung und Sicherheit keines ist. Die Leute, so sie denn noch unterwegs sind, überqueren die Straße wo es ihnen passt, ob das jetzt die Nebenstraße ist oder die Autobahn, das spielt keine Rolle. Da die Leute schwarz sind, ist das mit dem Erkennen nicht so einfach, schließlich haben wir grad nacht… Also: Schlaglöchern, Steinen und Menschen ausweichen heißt das Spiel hier. Ab und zu sieht man Schilder, aber Markierungen? Fehlanzeige. Grad als Frank erläutert, dass man beim Fahren niemals die Augen von der Straße lassen sollte taucht vor und eine Betonabgrenzung auf, die die Autobahn und den Abbieger nun endgültig trennt. Mangels Markierung, Beleuchtung Kennzeichnung sieht man so etwas bei Nacht praktisch nicht. Erst wenn das im Leuchtkegel des Autos auftaucht, kann man das erkennen, über irgendwelche Maßnahmen nachdenken und hoffen dass man nicht zu schnell unterwegs war. Es bleibt nur noch die schnelle Reaktion. Krass.
Frank wendet plötzlich, biegt ab auf eine Nebenstraße. Sie ist nicht mehr asphaltiert,  da wir Trockenzeit haben, ist die in einem steinigen, staubigen Zustand. Da es Regenzeiten gibt, erklärt sich in diesem Moment die Notwendigkeit eines Allradfahrzeugs. Wohlgemerkt schon innerhalb der Hauptstadt!!
Angekommen. Frank zeigt mir gleich sein riesiges Haus. Bis min. 2017 wird es wohl sein Domizil sein, vielleicht auch bis 2018, danach geht Frank mit 54 in den Bundeswehr-Ruhestand und dann wird der ständige Wohnsitz wohl wieder nach Deutschland verlagert.
Die Hunde begrüßen mich freudig. Bei Gipsy wohl eher die Ausnahme, schließlich ist sie der Wachhund.
Wir trinken noch 2 wohltuende Bier, unterhalten uns ein wenig. Für Dienstag ist nach dem Frühstück ein erster Rundgang in der näheren Umgebung vorgesehen. Es zeichnet sich ab, dass ich immer in Begleitung sein werde. Entweder Frank daselbst oder eine von den 3 Hausangestellten. Mal sehen wie das wohl passt…
Morgens wache ich auf, draußen ist es hell. Deutsche Zeit ist 6 Uhr, also ist es hier 8 Uhr.  Ab und scheint zu die Sonne, aber noch ist es eher bewölkt. Die Vorhänge sind noch vorgezogen. Ich wage den ersten Blick auf besagte Nebenstraße. Die Häuser sind lehmig hellbraun, sehr viele Baustellen. Nebenan kehrt eine Frau mit Kleinkind Staub auf der Baustelle. Sysiphus lässt grüßen. Einige Autos passieren das Haus, einige Leute gehen die Straße entlang. Ich lasse den Blick etwas schweifen, in der Umgebung ein paar Hügel mit kirchenähnlichen Bauten drauf. Wenig grün. Ein etwas gemischter erster Eindruck. Irgendwie ziemlich ruhig.
Gipsy streunt um mich herum. Beim Frühstück werde ich von ihr bewacht. Ich finde es etwas unheimlich dass man sich in seinem Haus so einmauern muß. Im Erdgeschoss blickt man nur auf die eigene Mauer, die mit NATO-Draht oben abgesichert ist. Keine Ahnung ob das paranoid ist oder ob das tatsächlich notwendig ist. Da in der Nachbarschaft weitere Häuser derart gesichert sind, ist es wohl notwendig und üblich.

Dienstag, 26. November 2013

Die erste Berührung mit einem fremden Land

Die Ankunft war schon ein Abenteuer an sich. Nach dem Verlassen des Flugzeugs noch schnell die Visumsformalitäten erledigt, die Koffer geschnappt, begrüße ich Frank. Ab ins Auto, einen 8 Zyl. Allradggetriebenen Jeep. Wir fahren gleich auf die Ringautobahn, neu hergestellt aber nicht wirklich europäischen Maßstäben gerecht werdend: uneben, hier und da Schlaglöcher von ungeahnter Größe… Was auffällt: Die Straße ist  leer. Ein paar Stunden vorher  muß wohl Rush hour gewesen sein, kein Durchkommen. Aber selbst der geneigte Äthiopier ist im Dunkeln nicht mehr unterwegs wenn er nicht muss. Es ist einfach zu gefährlich. Die Straßen sind wenig bis gar nicht beleuchtet. Sehr bald kommt die erste äthiopische Eigenart zu Vorschein: Felsbrocken auf der Straße, meist am Rand, aber ordentlich groß. Was machen die denn da mitten auf der Straße? Frank erklärt, dass man, wenn man in Äthiopien eine Panne hat, dort stehen bleibt, wo die Panne passiert. Teilweise auch direkt auf der Straße. Links rechts – egal. Damit eine Art Vorwarnung überhaupt existiert wird ein Stein hinter das Pannenauto gerollt. So quasi als Warndreieck.
Überhaupt fällt mir auf, dass das Thema Kennzeichnung und Sicherheit keines ist. Die Leute, so sie denn noch unterwegs sind, überqueren die Straße wo es ihnen passt, ob das jetzt die Nebenstraße ist oder die Autobahn, das spielt keine Rolle. Da die Leute schwarz sind, ist das mit dem Erkennen nicht so einfach, schließlich haben wir grad nacht… Also: Schlaglöchern, Steinen und Menschen ausweichen heißt das Spiel hier. Ab und zu sieht man Schilder, aber Markierungen? Fehlanzeige. Grad als Frank erläutert, dass man beim Fahren niemals die Augen von der Straße lassen sollte taucht vor und eine Betonabgrenzung auf, die die Autobahn und den Abbieger nun endgültig trennt. Mangels Markierung, Beleuchtung Kennzeichnung sieht man so etwas bei Nacht praktisch nicht. Erst wenn das im Leuchtkegel des Autos auftaucht, kann man das erkennen, über irgendwelche Maßnahmen nachdenken und hoffen dass man nicht zu schnell unterwegs war. Es bleibt nur noch die schnelle Reaktion. Krass.
Frank wendet plötzlich, biegt ab auf eine Nebenstraße. Sie ist nicht mehr asphaltiert,  da wir Trockenzeit haben, ist die in einem steinigen, staubigen Zustand. Da es Regenzeiten gibt, erklärt sich in diesem Moment die Notwendigkeit eines Allradfahrzeugs. Wohlgemerkt schon innerhalb der Hauptstadt!!
Angekommen. Frank zeigt mir gleich sein riesiges Haus. Bis min. 2017 wird es wohl sein Domizil sein, vielleicht auch bis 2018, danach geht Frank mit 54 in den Bundeswehr-Ruhestand und dann wird der ständige Wohnsitz wohl wieder nach Deutschland verlagert.
Die Hunde begrüßen mich freudig. Bei Gipsy wohl eher die Ausnahme, schließlich ist sie der Wachhund.
Wir trinken noch 2 wohltuende Bier, unterhalten uns ein wenig. Für Dienstag ist nach dem Frühstück ein erster Rundgang in der näheren Umgebung vorgesehen. Es zeichnet sich ab, dass ich immer in Begleitung sein werde. Entweder Frank daselbst oder eine von den 3 Hausangestellten. Mal sehen wie das wohl passt…
Morgens wache ich auf, draußen ist es hell. Deutsche Zeit ist 6 Uhr, also ist es hier 8 Uhr.  Ab und scheint zu die Sonne, aber noch ist es eher bewölkt. Die Vorhänge sind noch vorgezogen. Ich wage den ersten Blick auf besagte Nebenstraße. Die Häuser sind lehmig hellbraun, sehr viele Baustellen. Nebenan kehrt eine Frau mit Kleinkind Staub auf der Baustelle. Sysiphus lässt grüßen. Einige Autos passieren das Haus, einige Leute gehen die Straße entlang. Ich lasse den Blick etwas schweifen, in der Umgebung ein paar Hügel mit kirchenähnlichen Bauten drauf. Wenig grün. Ein etwas gemischter erster Eindruck. Irgendwie ziemlich ruhig.
Gipsy streunt um mich herum. Beim Frühstück werde ich von ihr bewacht. Ich finde es etwas unheimlich dass man sich in seinem Haus so einmauern muß. Im Erdgeschoss blickt man nur auf die eigene Mauer, die mit NATO-Draht oben abgesichert ist. Keine Ahnung ob das paranoid ist oder ob das tatsächlich notwendig ist. Da in der Nachbarschaft weitere Häuser derart gesichert sind, ist es wohl notwendig und üblich.

Anreise

Die Zeitleiste ist eigentlich ganz einfach: Um 6:55 geht der ICE nach Frankfurt, der Flug geht um 10:15 Uhr. Daraus lässt sich einfach zurückrechnen: Der Zug von Erftstadt nach Köln um 6:15 könnte zu knapp werden, also nehme ich den um 5:45. Bedeutet: 5:15 aus dem Haus, bedeutet: 4:30 aufstehen. Klingt unchristlich früh, aber entspannt. Es ist keiner unterwegs.  Ich schaffe es locker zum Bahnhofsparkplatz, kann noch ein wenig im Wagen sitzen bleiben. Im Radio trällert „Don’t worry – be happy“. Das passt zu meiner Situation und Befindlichkeit. Mach Dir keinen Kopp – sei einfach glücklich. Das Abenteuer beginnt!! 

Der Zug läuft ein. Es fühlt sich immer noch an wie ein beginnender Berufstag, bloß mit viel mehr Gepäck. Köln Hauptbahnhof klappt alles prima, der ICE läuft pünktlich ein, fährt fast pünktlich ab – klingt fluffig, bleibt es aber nicht. Spätestens in Siegburg fängt es an alles andere als spaßig zu werden. Ein freundliche Stimme mit einer Melodie, als gäbe es gleich duftenden Kuchen und Kaffee oder Tee, verkündet: „Die Strecke Siegburg Frankfurt ist derzeit gesperrt, weil dort ein Zug liegen geblieben ist. Wann die Sperrung wieder aufgehoben wird könne man noch nicht sagen. Wir informieren Sie, sobald neue Informationen vorliegen.“ Ja klar, Lady, nichts schmeckt süßer wie das Verpassen eines Fluges, das wollte ich immer schon mal probieren! Schön das wir das zusammen erleben! Später kommt: „Die Evakuierung hat begonnen“, noch später: “Die Evakuierung ist abgeschlossen“ Mittlerweile hat der Zug mehr als 45 Min Verspätung, dieses süße Angebot setzt so langsam Schimmel an. Einige Zugpassagiere sind schon aufgebracht, Scheiß Bahn halt…. Auf der Strecke nach Frankfurt bummelt er „wegen zu hoher Streckenauslastung“ (von der Melodie her gleichzusetzen mit dem Sahnehäubchen auf dem eben servierten Kuchen) dermaßen, dass im Endeffekt fast 60 Minuten Verspätung heraus kommen. Nun aber hurtig! Gepäck aufgeben! Es könnte ja noch alles glatt gehen... Denkste... Von 2 Gespäckstücken nehmen die mir nur eines ab, das andere sei zu sperrig und müßte woanders abgegeben werden. Ich schaue mal vorsichtshalber wo die Kameras stehen und ob da gleich die Meute von „Verstehen Sie Spaß“ um die Ecke gehüpft kommt. Fehlanzeige. Die meinen das echt ernst, dass ich das 18kg-Monster quer durch den Frankfurter Flughafen bugsiere!! Aber ich bin ja schlau! Ein Gepäcktrolly erleichtert das Ganze natürlich ungemein! Also 2 € Leihgebühr, Tasche drauf um dann festzustellen, dass 250 m später ein Weiterkommen nur über Treppe und Rolltreppe möglich ist. Keine Wagenrücknahme weit und breit. Also: 2 € geschenkt, Wagen stehen gelassen,  die Zeit läuft schließlich. Treppe runter, noch ne Treppe runter, rechts, wieder rechts, Treppe hoch – mir steht der Schweiß auf der Stirn – ich wollte Urlaub und kein Sportabzeichen!!! Endlich finde ich den Schalter der meine Tasche entgegennimmt, ab da läuft alles reibungslos als hätte ich nun die letzte Hürde für meinen Urlaub genommen. . Pässe, Sicherheitskontrolle, boarding, Platz 36k, natürlich Fenster. Flugstrecke über München, die Alpen, an der jugoslawischen Adriaküste entlang, Griechenland und Mittelmeer unter dicken Wolken, teilweise mehr als die 10km-Flughöhe hoch. Das gibt leichte Turbulenzen. Danach Sahara. Lange nichts als Sand und zwischendurch mal der Nil.  Vertue ich mich oder brennt die Sonne tatsächlich kräftiger durchs Fenster als noch in Frankfurt?  Durchsage vom ersten Offizier: In Khartoum sind es 36°. Schön warm. 1 Stunde Aufenthalt, ich muss im Flugzeug bleiben. Beim Landeanflug sieht man viele Häuser, drumherum alles trocken. Trocken und karg. Internationale Hotels heben sich ab, sie haben Grasflächen und Swimmingpool. Ich sehe das Fussballstadion, Moscheen, so eine Art Kirmes, chaotischen Verkehr, Bauruinen, dann die Landebahn. Oder Startbahn. Wie man will.  Das ist eine breite Piste in Form eines Knochens, am Ende dreht das Flugzeug einfach um in der Mitte rechts und links können die Flugzeuge „parken“. Die Flughafenhalle ist etwas größer als unser neues Rathaus. Dahinter geht die Sonne unter. Beim Restart zeigt sich dann das ganze Ausmaß der einfachen Bauweise. Jedes Flugzeug rollt als erstes auf die Start- bzw. Landebahn, bringt sich gemütlich in Position und hebt irgendwann ab, die landenden Flugzeuge landen erstmal, drehen um, kullern die Bahn entlang und biegen dann irgendwann ab zum Parklatz. Von Betriebsamkeit keine Spur. It's Africa Time. In Khartoum treiben die es so doll mit der Gemütlichkeit, dass der Flugkapitän sich über das Bordmikrofon zu einer etwas bissigen Bemerkung hinreißen lässt
Also weiter nach Addis Nach den bereits hinter mir liegenden  5:25 nun nochmal ca. 1:10 h reine Flugzeit. Wartezeit - 20 Min. für 3 Flugbewegungen - jetzt nicht eingerechnet. Alles schön eingezwängt auf dem Flugzeugstuhl. Da ist ein Schreibtischstuhl der reinste Hibbelspielplatz gegen.  Unten ist es, nachdem Khartoum hinter uns liegt, dunkel. Da ist nicht nur wenig Licht, da ist KEIN Licht. Der Himmel ist heller.  3 Sterne. 5 Sterne wär Luxus...

Sonntag, 24. November 2013


Keine 24 Stunden mehr!

Über 3 Monate stetig wachsender Vorfreude, Planung, Informationssuche und Vorbereitung gehen zu Ende. "Nur" noch packen. 1x schlafen und dann... Bloß nicht verschlafen, hoffentlich klappt alles, ... - Reisefieber nennt man das glaube ich. 

Dieses Foto hinterlasse ich Euch allen Die ihr in Deutschland bleibt. Für die einen ist es einfach ein Blatt auf der herbstlich verregneten Straße, für die anderen ist es ein Herz, ein "Hab-Euch-alle-lieb" von mir. für wenige ist es eine Erinnerung an Paris, dort ist das Bild entstanden. Für mich ist es grad einfach nur ein Test, ob das Einstellen von Bildern klappt und ob ich Euch auch optische Eindrücke aus einem unbekannten Land vermitteln kann.

Bis bald!!

Freitag, 22. November 2013

Vorfreude

Das Unfassbare rückt näher. Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, die weiteste Reise meines Lebens in wenigen Tagen anzutreten, in ein völlig unbekanntes Land zu gehen. Noch liegen einige kleine Hürden vor mir: Klappt der Check-in? Kommt der Zug pünktlich? ... Typisches Reisefieber, alles nichts mehr im Vergleich zu der Entscheidung: Ja - ich fliege! 
Ich kann einfach noch nicht völlig runterkurbeln, zu groß war der Stress der vergangenen Tage und Wochen, zu nahe liegen noch die Dinge, mit denen ich mich in den letzten Tagen auseinander gesetzt habe. Morgen werde ich hoffentlich in dem Bewußtsein aufstehen: UUUrlaub!!!!