Schon beim
Essen im Abessynia habe ich mit Melkamu besprochen, dass wir heute einen Markt
in der Nähe seines Hauses besuchen wollen. Wir starten am späten Vormittag,
nachdem Melkamu noch einen Einkaufsauftrag ausführen muss.
Wir müssen
mehrfach den Minibus wechseln, denn der Markt und Melkamus Haus liegen völlig
am anderen Ende der Stadt, einmal quer durch. Das Verkehrsaufkommen ist heute
riesig, die Menschenschlangen vor den Minibussen länger als gewöhnlich. Natürlich
freut Melkamu sich auf einen Besuch zu Hause, ist er doch junger Vater. Deshalb
ist die Priorität natürlich klar: Zuerst zu Melkamu und seiner Frau, deren
Vater ebenfalls zu Besuch ist. Tedj, Injera, Bunna – volles Programm, der
kleine Joseph, 2,5 Monate alt mitten drin. Ein sehr unterhaltsamer
Mittag/früher Nachmittag. Die jeweiligen sprachlichen Fähigkeiten bieten wenig Überschneidungen,
so dass für die Kommunikation Erfindungsreichtum gefragt ist. Aber es klappt
irgendwie.
Anhand des
traditionellen Gewandtuches vom Papa können wir nun ziemlich genau umschreiben
was wir für uns mitnehmen wollen, mit diesen Erkenntnissen ziehen wir am
Nachmittag gesättigt und von Tedj angeduselt auf den Markt. Schola heißt der
Markt, er ist größtenteils überdacht und sehr gut sortiert. Stände mit 5-6
verschiedenen Sorten Weihrauch, 8 – 10 Sorten rohen Kaffeebohnen sind keine
Seltenheit, wunderbare Gewürzshops und sehr viele Tuch- , Gewand- und
Kleidershops haben ein prächtiges Angebot mit einer außergewöhnlichen Vielfalt
an Farben. Insgesamt macht der Markt einen relativ sauberen und gut sortieren
Eindruck und auch preislich ist hier alles normal. Ein Beispiel: Während man
uns auf dem Merkato 1 kg Kaffeebohnen für 250 Birr angeboten hatte liegt die
Ware hier zwischen 90 und 125 Birr. Zu Qualität kann ich natürlich nichts
sagen, aber die Preisspanne finde ich schon unnormal.
Wir finden
ein schönes Gewandtuch, das die Qualitätsprüfung übersteht. Man muss schon auf
Webfehler und ordentliche Nähte achten. Am Preis wird noch etwas gefeilscht,
dann Handschlag und alles topp.
Die
Rückfahrt wird chaotisch, das Verkehrschaos ist schlimmer geworden. Sehr viel
Gehupe, sehr viel Stillstand, wir kommen nur schleppend voran. An der letzten
Umstiegsstelle müssen wir über eine halbe Stunde warten, die Schlange ist
einfach so lang geworden und eine Alternative gibt es kaum, bloß das deutlich
teurere Taxi.
Auch
diesmal wieder nur sehr zögerliches Vorankommen und wir erleben wieder diese
Eigenart der äthiopischen Verkehrsteilnehmer zu glauben dass das Lich die
Batterie belasten würde. Die Autos schalten ihr Licht erst an wenn es wirklich
nicht mehr anders geht.
Ein Unfall am letzten Kreisverkehr macht das Chaos noch perfekt, wir kommen erst im Dunkeln an der Station Jamo (Mini-Merkato vom ersten Tag) an und befürchten vielleicht kein Bajai mehr zu bekommen, aber Gott sei Dank fahren sie noch. So ein Ding entwickelt mit seinem Scheinwerfer weniger Licht als ein Fahrrad mit Dynamo. Mit diesen lausigen Sichtverhältnissen brettern die Dinger durch den Straßenverkehr, man mag sich gar nicht ausmalen was dabei so passieren kann.
Glatte 2,5 Stunden benötigte die Fahrt von Scholaa nach Hause, die Pizza ist leider kalt. Egal, diesen Tag kann so etwas nicht trüben…
Ein Unfall am letzten Kreisverkehr macht das Chaos noch perfekt, wir kommen erst im Dunkeln an der Station Jamo (Mini-Merkato vom ersten Tag) an und befürchten vielleicht kein Bajai mehr zu bekommen, aber Gott sei Dank fahren sie noch. So ein Ding entwickelt mit seinem Scheinwerfer weniger Licht als ein Fahrrad mit Dynamo. Mit diesen lausigen Sichtverhältnissen brettern die Dinger durch den Straßenverkehr, man mag sich gar nicht ausmalen was dabei so passieren kann.
Glatte 2,5 Stunden benötigte die Fahrt von Scholaa nach Hause, die Pizza ist leider kalt. Egal, diesen Tag kann so etwas nicht trüben…
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