Menegesha
ist ein kleiner Nationalpark sehr nah westlich an die Hauptstadt anschließend.
Den wollen wir heute mit dem Mopped ein mal umrunden. Das ergibt sich ganz gut,
Melkamu ist heute morgen zu einer Hochzeit aufgebrochen und deshalb als Guide
nicht verfügbar.
Das Mopped
wird startklar gemacht und auf geht es in Richtung Sebeta. Der Verkehr ist
relativ ruhig. Hinter Sebeta sollte es rechts ab gehen. Ich finde eine straße,
die es sein könnte, lande aber in einer Sackgasse: Anlieferungen für eine
Brauerei. Also zurück auf die Hauptstraße, nächste Straße rechts, auch hier
dasselbe Spiel. Bloß dass hier das Verwaltungsgebäude der Brauerei steht. Ich
frage Einheimische nach dem Menegesha Forest. Aus dem afrikanischen Englisch
verstehe ich: Zurück, rechts, 1km, rechts. Naja, eh schon praktizierte Taktik.
Pech bloß, dass auf den nächsten 3 km Hauptstraße keine vernünftige Straße
kommt. Also frage ich die Wächter ines Fabrikgeländes. Zurück, 2 km, links.
Nnnnaaajaaa…
Ich ändere
die Taktik und frage alle 500 Meter. Ein paar Jugendliche zeigen aufgeregt in
eine kleine Stichstraße, am Ende links. Gott sei Dank habe ich ein
Geländemotorrad unter meinem Gesäß und kann deshalb auch die Stichstraße
bewältigen. Aber allenfalls im Schritttempo, denn die Straße gleicht eher einer
Baustelle. So kommen wir im Endeffekt auf die Menegesha Suba Forest Road. Sie
ist breit und aus festgefahrenem Lehm. Solange kein Regen gefallen ist, ist ja
fast alles in Ordnung, aber die letzte Regenzeit ist noch nicht lange her und
in den letzten 3 Wochen hat es auch immer mal wieder ordentlich geschüttet. Es
gibt daher die ein oder andere schlammige Passage.
Die
abgetrockneten Abschnitte der Straße fahre ich im 3. oder 4. Gang bei niedrigem
Tempo denn die Straße ist doch reichlich uneben. Rechts und links stehen viel
Häuschen meist diese lehmverkleideten Einfachbauten. Obwohl wir noch recht nah
an der Hauptstadt sind fühlt man sich hier bereits weit draußen. Die Kinder schreien
wieder moneymoneymoney. Es nervt.
Der Weg
führt nach einigen Kilometern in eine kleines Waldstück, macht einige Kurven,
dann deutet ein Schild zum Menegesha Forest Exhibition Center. Wir folgen dem
Schild, der Weg führt steil bergauf, eine Pfütze unterschätze ich, sie ist
ziemlich tief. Ich komme heil durch aber nur mit schnellem Füße hoch ziehen.
Ich stelle
das Motorrad ab, nun heißt es zu Fuß weiter gehen. Der Wald ist ziemlich
urtümlich, hier stehen ziemlich alte und hohe Bäume. Eukalyptus, aber auch
andere. Als erstes Tier ist etwas Rehähnliches zu sehen, dann ein ziemlich
großer Schmetterling. Hier und da begleitet uns ein lautes Pfeifen das
vornehmlich aus moosbewachsenen Bäumen kommt. Vermutlich eine Art Grille.
Wir
bekommen gelbe Vögel, grüne Paviane, ein Warzenschwein und einiges an
undefinierbaren Fußspuren zu Gesicht. Nach gut 4 Stunden steigen wir wieder
aufs Mopped und fahren weiter, wieder auf den ursprünglichen Weg, der am
nördlichen Ende in Holeta raus kommt.
Ich nehme die
Bundesstraße Richtung Addis Abeba unter die Räder, sie ist sehr gut ausgebaut.
Ich verpasse die kürzere Strecke nach Hause und so führt mich der Weg durch den
Nordwesten der Hauptstadt, was bei den heute herrschenden ruhigen Verkehrsverhältnissen
kein Problem darstellt.
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