Pläne
werden ja nicht aufgehoben sondern nur aufgeschoben. Heute ist es wirklich so
weit: Wir fahren raus. Ganz weit raus!
Es muss
schon was Besonderes sein, wenn man im Urlaub um 6:30 Uhr aufsteht. Europäische
Zeit: 5:30 Uhr! Frank empfiehlt frühes losfahren, denn in Addis ist es genauso
wie in allen anderen großen Städten auch. Irgendwann gegen halb acht kommt die
Rushhour und dann steht man da rum. Um das zu vermeiden fährt man früh los.
Wir kommen
ganz gut durch bis auf den vorletzten Kreisverkehr. Dort sind zur frühen
Morgenstunde gleich 2 LKW verreckt und stehen mitten auf der Ringroad.
Ringroad,
Die Stadtautobahn – gutes stichwort… Die Ringroad wurde vor ca. 10 Jahren
begonnen und von den Chinesen gebaut. Die letzte Lücke wird derzeit
geschlossen. Die ersten Stücke sind schon wieder so marode dass sie riesige Löcher
aufweisen und der Asphalt sich wellt. Damit meine ich Buckel von ca. 30 – 40 cm
Höhe!
Es ist den Äthiopiern gesetzlich verboten die Ringroad zu Fuß zu überqueren. Sie tun es trotzdem. Es stehen eigentlich einige Fußgänger-Brücken dafür zur Verfügung. Natürlich gibt es Ausnahmen – die „Kehrmaschinen“, Frauen, die die Aufgabe haben, die Autobahn mit Besen und Kehrschaufel zu reinigen. Wenn sie Glück haben steht ihnen eine Warnweste zur Verfügung, ansonsten tragen sie vornehmlich braune oder blaue Kutten. Mit ihnen muss man immer rechnen.
Frank besitzt übrigens Fotos von der Ringroad, auf denen Menschen zu Fuß unten die Ringroad überqueren und oben auf der Brücke laufen die Kühe…
Es ist den Äthiopiern gesetzlich verboten die Ringroad zu Fuß zu überqueren. Sie tun es trotzdem. Es stehen eigentlich einige Fußgänger-Brücken dafür zur Verfügung. Natürlich gibt es Ausnahmen – die „Kehrmaschinen“, Frauen, die die Aufgabe haben, die Autobahn mit Besen und Kehrschaufel zu reinigen. Wenn sie Glück haben steht ihnen eine Warnweste zur Verfügung, ansonsten tragen sie vornehmlich braune oder blaue Kutten. Mit ihnen muss man immer rechnen.
Frank besitzt übrigens Fotos von der Ringroad, auf denen Menschen zu Fuß unten die Ringroad überqueren und oben auf der Brücke laufen die Kühe…
Die Autos
bewegen sich mit ca. 80 km/h dort entlang. Irgendwelche Linien oder sowas gibt
es kaum. Jeder fährt wie er grad lustig ist, es wird sowohl links als auch
rechts überholt, meistens wird die Absicht durch ein Hupzeichen kund getan.
Die
Ringroad wird immer wieder durch große Kreisverkehre unterbrochen. Insofern ist
der Verkehrsfluss ohnehin unterbrochen. Zu allem Überfluss wurde nach langer
Diskussion das Überqueren der Ringroad zu Fuss an den Kreisverkehren wieder
erlaubt und dafür extra markierte Fussgängerüberwege geschaffen. Was – wen wunderts
– zu Staus führt.
Ok, zurück
zum Ausflug. Neben der Ringroad ist ein Viehmarkt zu sehen, die Bauern handeln,
die Geschäfte werden per Handschlag besiegelt.
Der letzte Kreisverkehr ist geschafft. Wir halten an und nehmen in einem Cafe Frühstück zu uns. Anschließend überqueren wir den Bergrücken der Addis Abeba nach Norden hin begrenzt. In einer Serpentine läuft eine Meerkatze vorbei, schade, das ging so schnell, das fotografieren nicht möglich ist. Die Gegend die nun folgt ist ein wenig ausgelaugt, von dort wird offensichtlich Addis Abeba mit versorgt. Erst nach ca 25 km wird die Gegend ländlicher. Schön grün, die Regenzeit ist ja auch gerade erst vorbei.
Der letzte Kreisverkehr ist geschafft. Wir halten an und nehmen in einem Cafe Frühstück zu uns. Anschließend überqueren wir den Bergrücken der Addis Abeba nach Norden hin begrenzt. In einer Serpentine läuft eine Meerkatze vorbei, schade, das ging so schnell, das fotografieren nicht möglich ist. Die Gegend die nun folgt ist ein wenig ausgelaugt, von dort wird offensichtlich Addis Abeba mit versorgt. Erst nach ca 25 km wird die Gegend ländlicher. Schön grün, die Regenzeit ist ja auch gerade erst vorbei.
Wir steuern
die Schlucht des blauen Nil an. Sie ist ca 200 km von Addis Abeba entfernt. Da
liegt also eine etwas längere Fahrt vor uns. Zwischendurch kann man auf den geraden
durchaus 100 km/h fahren, muss aber die Augen wachsam auf der Straße halten.
Wie aus dem Nichts tauchen ab und zu Schlaglöcher auf, die durchaus geeignet
sind einen Achsenbruch zu verursachen. Ihnen sollte man also tunlichst
ausweichen. Abschnittsweise schlängelt sich die Straße durch die Landschaft,
rechts und links liegen kleine Weiler mit den typischen äthiopischen
Rundhäusern aus Lehm und umgeben von Hecken und Bäumen. Hier und da durchqueren
wir größere Dörfer mit bunten lehmverputzten Häusern und kleinen Geschäften an
der Straße.
Zwischendurch
ziehen Wolken auf, gleichzeitig bemerken wir einen stetig ansteigenden
Straßenverlauf. Frank schaut zwischendurch auf dein GPS-Gerät und stellt fest,
dass wir über 3.000 m hoch sind! Zum Vergleich: Als höchster durchgehend
asphaltierter Alpenpass gilt laut Internet der Col de la Bonette mit 2802 m. Wir
verzeichnen als Maximum 3.016 m und fahren etwa ¼ Stunde auf um die 3000m Höhe.
Danach
sinkt der Straßenverlauf wieder auf etwa 2.400 m ab. Das geht eine Weile so, ein Straßendorf
säumt die Wegstrecke, dann aus dem Dorf herausbeschleunigen, Felder, Wiesen,
tiefhängende Wolken etwas Regen. kurz später ist es wieder trocken, abbremsen,
eine Kurve. Plötzlich geht die Straße in ein stetiges Gefälle über und der
Nebel reißt auf und gibt den Blick frei auf eine grandiose Landschaft. Eine
tiefe Schlucht liegt vor uns. Der Nebel, das waren Wolken. Wir fahren etliche
Kilometer und etliche Kurven, plötzlich bremst Frank seinen Wagen ab. Wir sehen
Paviane, erst vereinzelt, dann werden es immer mehr. Wir rollen weiter an einen
Aussichtspunkt und betrachten eine Weile sowohl Landschaft als auch Paviane. Es
handelt sich um grüne oder Anubispaviane, die am meisten verbreitete Pavianart.
Wir setzen
die Fahrt fort und kommen alsbald unten in der Schlucht an den blauen Nil, den
2 Brücken überspannen: Die alte Brücke, erbaut 1948 unter Haile Selassie und
die neue Brücke, 2008 von den Japanern erbaut. Lt. Reiseführer befinden wir uns
nun auf einer Höhe von 1.030m ü NN. Hier herrschen 26°C. Oben auf 3.000 m waren
es 11 °C.
Nach kurzer
Pause fahren wir die gleiche Straße zurück. Es gibt keine Alternativen, die
geteerten (Bundes-)Straßen gehen sternförmig von Addis Abeba aus und alle
anderen Straßen sind zumeist nicht befestigt.
Wir kommen
an Fiche vorbei, wo Frank ein Projekt zur Einrichtung eines Schulungszentrums
leitet und machen dann Halt in Debre Libanos. Dort steht das Ethio-Germen Park
Hotel, das von Annette aus Stuttgart geleitet wird. Sie hat es vor einigen Jahren
mit ihrem äthiopischen Mann aufgebaut. Er ist mittlerweile verstorben. Die Lage
des Hotels ist einmalig. Es liegt am Rand der Muger-Schlucht, der Fluß Muger
fließt später in den blauen Nil. Wir bestellen essen und machen einen kurzen
Ausflug in Richtung der portugiesischen Brücke. Die Brücke wurde im 17.Jhdt.
gebaut. Frank erzählt dass er dort schon häufiger Paviane gesichtet hat.
Tatsächlich sehen wir Blutbrustpaviane oder Geladas.
Der Gelada oder Blutbrustpavian (Theropithecus gelada) ist eine sehr seltene Primatenart, die ausschließlich im äthiopischen Hochland vorkommt. Dieser Backentaschenaffe ist zwar eng mit den Pavianen verwandt, gehört aber eigentlich zur Familie der Meerkatzen.
Zum Mittag gibt es Nudeln mit Tomatensauce. Uns bleibt leider nicht so viel Zeit weil sonst der Feierabendverkehr die Straßen von Addis Abeba verstopft. Nach einem kurzen Gespräch mit Annette machen wir uns auf dem Weg. Auf halber Strecke steigt Frank noch einmal in die Eisen, er hat einen großen schwarzen Vogel gesichtet. Wenig später erscheint noch ein zweiter. Ein Nashornvogel, wie sich später anhand eines vogelkundlichen Buches herausstellt.
Der Gelada oder Blutbrustpavian (Theropithecus gelada) ist eine sehr seltene Primatenart, die ausschließlich im äthiopischen Hochland vorkommt. Dieser Backentaschenaffe ist zwar eng mit den Pavianen verwandt, gehört aber eigentlich zur Familie der Meerkatzen.
Zum Mittag gibt es Nudeln mit Tomatensauce. Uns bleibt leider nicht so viel Zeit weil sonst der Feierabendverkehr die Straßen von Addis Abeba verstopft. Nach einem kurzen Gespräch mit Annette machen wir uns auf dem Weg. Auf halber Strecke steigt Frank noch einmal in die Eisen, er hat einen großen schwarzen Vogel gesichtet. Wenig später erscheint noch ein zweiter. Ein Nashornvogel, wie sich später anhand eines vogelkundlichen Buches herausstellt.
Wir
erreichen Addis Abeba wieder über die Passstraße, passieren den ersten
Kreisverkehr und müssen erstmal stehen bleiben. Der vorhin erwähnte Viemarkt
hat sich aufgrund des morgigen muslimischen Schlachtfestes so dermaßen
ausgeweitet dass die Bauern kurzerhand auf die Stadtautobahn, die Ringroad
ausgewichen sind und diese nun mit ihrem Viehhandel blockieren. Wir fahren
langsam mit dem Auto zwischen Vieh und Menschen hindurch, die Ringroad gleicht
einem Acker.
Danach
verläuft der Rest der Fahrt ziemlich ungestört und reibungslos.
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