Gegen
09:45 breche ich mit Melkamu auf, um mit Hilfe des hinlänglich bekannten
öffentlichen Personennahverkehrs (Minibus) Richtung Airport Bole zu fahren und
von da aus das östliche Stadtzentrum zu erkunden. Erster Anlaufpunkt ist eine
der großen orthodoxen Kirchen in Addis Abeba. Hier kann man auch mal ohne
Eintritt rein, innen ist sie mit bunten Gemälden zur Jesusgeschichte
ausgeschmückt, die Fenster sind ebenfalls sehr bunt. Wir bleiben einen Moment
an diesem ruhigen Ort, danach gehen wir weiter in das Geschäftszentrum. Es
lässt sich erahnen, dass dort mal richtig viele Hotels stehen werden. Auch
jetzt sind es schon sehr viele Hotels von internationalem Rang, der Rest ist im
Bau. Keine Ahnung wer die am Ende alle besucht. Ich denke der Bedarf wird da
sein, vor allem wenn die African Union hier tagt. Auch an die 120 Botschaften
könnten einen gewissen Bedarf erzeugen. Vielleicht ist es aber auch einfach nur
ein Muss für Hotelketten in der Stadt, in der die Afrikanische Union ihren Sitz
hat, vertreten zu sein? Es wäre alles
schön und gut wenn der Platz zwischen den Gebäuden irgendwie etwas Ordentliches
ausstrahlen würde. Aber alles ist verstaubt, es gibt jede Menge Baustellen, da
ist nichts gewachsen oder schön. Sehr bekannt ist das zwischen all den Hotels
befindliche Deutsche Biergarden. Die Deutschen, die das Restaurant mal betrieben
haben, sind aber längst wieder in der kalten Heimat, die Geschäfte liefen
wahrscheinlich nicht so gut. Jetzt betreiben Äthiopier das Ding. Ein ägyptisch
aussehender Mann nimmt die Bestellung auf. Danach kann sich keiner entscheiden
das Bier zu zapfen, so warte ich halbe Ewigkeiten auf ein Bier – im Biergarden!!
Die Speisekarte enthält Käsespätzle, ½ Hähnchen, Jägerschnitzel. Irgendwie
spaßig und vom internationalen Publikum auch angenommen.
Ein Stück weiter kommen wir auf die Bole Road, wieder: Hotels gepaart mit
Baustellen und Shopping Malls. Zu den Shopping Malls: Das ist eine Ansammlung
relativ kleiner Geschäfte mit einem begrenzten Angebot. Angesichts der
Tatsache, dass Mittwoch mittags da nichts, aber auch rein gar nichts los ist,
stellt sich mir schon die Frage: Wie sollen die Geschäfte jemals Umsatz
machen?? Wie können die sich halten??? Die Etnamall, so hoch gelobt ist im
Prinzip ein Kino mit ein paar wenigen Geschäften drumrum, völlig unattraktiv.
Da ist die gegenüberliegende Mall besser. Aber: Nix los!!! Ich verliere die
Lust angesichts so unappetitlicher Einkaufsgegenden voller Staub und Chaos. Es
geht wieder mit Minibus und Linienbus nach Hause.
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